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Alle Gemeinden an einem Tisch

Es läuft nicht rund

Foto: Nicole Lütke In der vergangenen Sitzung des Hauptausschusses, in der auch die Bürgermeister der vier Amtsgemeinden anwesend waren, ging es um eine bessere insulare Zusammenarbeit.

Gemeinde Sylt. Was läuft in der Zusammenarbeit der fünf Inselgemeinden schief? Darüber diskutierten im sogenannten Hauptausschuss plus die Bürgermeister von Wenningstedt, Kampen, List und Hörnum mit den Ausschussmitgliedern sowie dem amtierenden Bürgermeister der Gemeinde Sylt, Carsten Kerkamm. Und es gab eine Menge zu besprechen, denn allen Beteiligten ist klar: Es läuft nicht rund.
Die Amtsgemeinden bemängeln, dass die Verwaltungsmitarbeiter für dringende Fragen und Anliegen nicht ansprechbar sind. Kai Müller, Bürgermeister von Wenning­stedt, macht das an einem Beispiel aus der Praxis deutlich. Als Bürgermeister darf er Beschlüsse nicht umsetzen und fragt sich: „Wer kümmert sich dann?“ Projekte bleiben auf der Strecke, und ob und wann eine Entscheidung getroffen wird, ist offen.
Ronald Benck, Bürgermeister der Gemeinde List und Amtsvorsteher, sieht „Licht am Horizont“. Auch wenn Entscheidungen nicht so schnell getroffen werden wie sich das alle wünschen, geht es voran. „Wir sind auf dem Weg, pragmatische Lösungen zu finden, doch so etwas geht nicht von heute auf morgen“, so Benck.
Der Wille zu einer Lösung ist allen Beteiligten nicht abzusprechen. Doch wird klar, woran es mangelt: direkte Kommunikation, eine schnellere Entscheidungsfindung und ein Gremium, in dem alle Inselgemeinden sowie die Verwaltung an einem Tisch sitzen. Es fehlt an Ansprechbarkeit und Handlungsfähigkeit, waren sich die Teilnehmer einig.
Carsten Kerkamm benannte drei vordringliche Themen, die ganz oben auf der Prioritätenliste stehen: der Haushalt der Gemeinde Sylt, der Prüfbericht des Kreises Nordfriesland zur Verwaltung sowie die Kontrollen der Ferienwohnungen. Um in Zukunft besser aufgestellt zu sein, wird die Verwaltung neu organisiert, so dass Zuständigkeiten klarer geregelt sind, kündigte Kerkamm an.
Man war sich einig, dass es drei Problemfelder gibt, die gesamtinsular besprochen und gelöst werden müssen: Wohnungsbau, Verkehr und Klimaschutz. Diskutiert wurde beispielsweise, ob nicht das Kommunale Liegenschafts-Management (KLM) für alle Inselgemeinden zuständig sein könnte. Auch der Radwegebau als Teil eines neuen Verkehrskonzepts müsse gesamtinsular geplant werden.
Zur Diskussion stand darüber hinaus, ob die Verwaltungsstruktur, wie es sie in dieser Form nur auf Sylt gibt, in Zukunft so bestehen bleiben kann – mit einem Bürgermeister der Gemeinde Sylt, dem gleichzeitig die Verwaltung der anderen Inselgemeinden obliegt.


Geschrieben von: Nicole Lütke / veröffentlicht am: 07.05.2024
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