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Neue Maßnahme gegen „Wildpinkler“ – Runder Tisch diskutiert

Eine Mauer soll es richten

Foto: Heiko Wiegand Die Gemeinde Sylt hat am Privatweg zwischen „Cropino“ und dem „Crêpes Deluxe“ eine Mauer aufgestellt.

Westerland. Es ist das gewohnte Bild rund um die Wilhelmine: Rund 20 Punks sitzen auf dem Boden, volle Einkaufswagen stehen herum. Isomatten, Bierkästen, Klamotten – alles in wilder Unordnung. Ein Plastikbecher steht auf der Straße, die ersten Münzen sammeln sich darin. Ein älterer Herr in Bermuda-Jeans, hellblauer Strickjacke und Turnschuhen schnackt mit zwei jungen Männern aus der Gruppe und wirft etwas in die Sammelbüchse.

„Was ist denn hier los“, fragen zwei ältere Touristinnen, die an der Wilhelmine vorbeilaufen. Sie blieben an einer grauen Mauer aus Betonsteinen stehen, die von der Gemeinde zwischen dem Restaurant „Cropino“ und dem Crêpes-Stand aufgebaut wurde. Sechs mächtige Blöcke blockieren den Zugang zu einem Privatweg, der von den Punks als Ort zum „Wildpinkeln“ missbraucht wurde.
Doch ob die Maßnahme hilfreich ist, darf bezweifelt werden. Ein schmaler Durchlass an den Rändern der Mauer ermöglicht das Vorbeikommen. Auch auf die Mauer klettern einige aus der Gruppe. „Findet ihr die Mauer auch scheiße?“, ruft ein junger Mann in die Fußgängerzone. Etwas später trifft sich eine kleine Gruppe an der Mauer zum Rauchen. Rund um die Wilhelmine riecht es nach abgestandenem Bier. Eine Frau setzt sich auf die Bank am Brunnen. Sie beobachtet das Spektakel. „Die Mauer bringt wohl nicht das gewünschte Ergebnis“, mutmaßt sie. Am Donnerstag verschwand dann der Brunnen hinter einem den Brunnen umschließenden Bauzaun.

Ordnungsbehörden, Vertreter der Sylter Unternehmer und die Sylt Marketing (SMG) wollen sich am Runden Tisch über Maßnahmen austauschen. Darüber berichten wir in der kommenden Ausgabe.


Geschrieben von: Nicole Lütke / veröffentlicht am: 23.06.2022
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