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Küstenschutz auf Sylt

Aufspülungen auf 8,5 Kilometern

Foto: LKN.SH Auch in Westerland informierte sich die Gruppe darüber, wo in diesem Jahr Sand aufgespült werden soll. Rechts im Interview: der CDU-Landtagsabgeordnete Manfred Uekermann (Tinnum).

Insel Sylt.Seit mehr als 50 Jahren werden an der Sylter Westküste jährlich rund eine Million Kubikmeter Sand aufgespült. In der vergangenen Woche reiste der schleswig-holsteinische Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) auf die Nordseeinsel, um vor Ort die diesjährigen Aufspülbereiche und Sandmengen zu entscheiden. Goldschmidt ist auch für den Küstenschutz verantwortlich. Gemeinsam mit den Inselgemeinden, dem Landschaftszweckverband Sylt (LZV) und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landesbetriebs für Küstenschutz (LKN.SH) wurden die ausgewählten Strände inspiziert und sowohl Ort als auch Menge der jeweiligen Sandaufspülung festgelegt.
„Vor Sylt treffen die Wellen mit besonders großer Energie auf die Küste. Aufgrund ihrer exponierten Lage sichert die Insel daher auch das dahinterliegende Festland vor Sturmflutschäden“, erläuterte Goldschmidt. „Die Sturmflutsaison ist zwar noch nicht ganz vorbei. Wir können aber dennoch die Strände, wo am dringendsten aufgespült werden muss, heute schon festlegen.“
Der Sand für die Aufspülung wird rund acht Kilometer vor Westerland aus bis zu 30 Metern Tiefe von Spezialschiffen, sogenannten Saugbaggern, entnommen. Sie fahren das Sand-Wasser-Gemisch in die Nähe der Küste und spülen das Material durch eine Rohrleitung an den Strand, auf dem es profilgerecht mit Raupen verteilt wird.
„Wir werden auf einer Länge von rund 8,5 Kilometern Sandaufspülungen vornehmen“, kündigte Birgit Matelski, Direktorin des LKN.SH, an. „Insgesamt werden wir in voraussichtlich sieben Bereichen rund 1,2 Millionen Kubikmeter Sand einbringen. Hinzu kommt die Verstärkung eines Vorstrandabschnitts vor Westerland mit 200.000 Kubikmetern.“ Bei den Bereichen handelt es sich um List (300.000 Kubikmeter), Klappholtal (200.000), Kampen Nord (100.000), Kampen Süd (100.000), Puan Klent (140.000), Hörnum „Fünf-Städte-Heim“ (200.000) und Hörnum Haupttreppe (180.000).
Für die Maßnahmen stehen rund 8,6 Millionen Euro zur Verfügung. „Sylt spielt eine bedeutende Rolle für den Küstenschutz in Schleswig-Holstein“, sagte Matelski. Zusätzlich zu den diesjährigen Sandaufspülungen wird an der Nordspitze der Insel im Bereich Frischwassertal ein bestehendes Deckwerk auf einer Länge von rund 1,4 Kilometern verstärkt (wir berichteten). Die aktuell steile Neigung und die derzeitige Materialbeschaffenheit entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Die Kosten für die dreijährige Bauphase liegen bei rund 14,8 Millionen Euro.
„Der Küstenschutz ist und bleibt insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels eine bedeutende Aufgabe des Landes“, sagte Goldschmidt. „Bereits heute ist der Meeresspiegel rund 20 Zentimeter höher als vor rund einem Jahrhundert. Stürme werden häufiger und heftiger und damit auch die Sturmfluten und die Belastungen für unsere Küstenschutzanlagen.“
Die Kosten für die beschriebenen Maßnahmen werden vom Bund und vom Land Schleswig-Holstein aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) aufgebracht. Darüber hinaus beteiligt sich die Europäische Union mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für die Entwicklung der ländlichen Räume (ELER).


Geschrieben von: Heiko Wiegand / veröffentlicht am: 16.04.2024
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