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Anmerkungen zur aktuellen Situation auf Sylt

Wie steht es um die Gäste?

Foto: hwi

Diese Entwicklung auf der Insel ist nicht messbar. Kein Zahlenvergleich mit früheren Jahren bringt ans Tageslicht, was tatsächlich viele Sylter in diesen Wochen bewegt. Wie steht es um die Gäste in diesem Sommer 2021? Sind es so viele wie sonst, vielleicht sogar noch ein paar mehr, wie es unter Syltern abends beim Bier mit fachmännischem Blick auf die völlig überfüllte Friedrichstraße gern attestiert wird? Sind die Gäste jünger als sonst?

Und sind es diesmal – zumindest in Teilen – eher die „falschen“, die eigentlich nicht so recht hierher passen und ansonsten im Sommer eher am Ballermann vermutet werden dürfen?
Ein fader Beigeschmack ist eingekehrt, wenn Einheimische in diesen Tagen diese oft gestellten Fragen erörtern. So berichtet uns eine Morsumerin, die am Montagabend mit ihrem Mann in Höhe der Himmelsleiter den Sonnenuntergang genießen wollte, von „bis zu 100 jungen Leuten am Strand, die bestimmt 20 Strandkörbe zu einem großen Kreis zusammengeschoben haben, tanzend und trinkend bei ohrenbetäubender Musik aus einem Gettoblaster, der den Strand einige hundert Meter weit beschallte“.
Ballermann an der Nordsee. Das Ehepaar fuhr entnervt nach Hause.

Gute Bekannte aus NRW sendeten uns dieser Tage diese Zeilen: „Wir haben am Wochenende Freunde getroffen, die Ende Juni von Sylt zurückgekommen sind. Die berichteten, dass derzeit die ,falschen Gäste‘ auf Sylt sind.“ In Westerland, so heißt es in der Kurzmitteilung weiter, hätten die Freunde „das Gefühl gehabt, auf dem Ballermann gelandet zu sein. Überall Touristen, die sich schon am frühen Vormittag in den Lokalen die Kante gegeben haben.“

Ein anderer Zeitgenosse, seit zehn Jahren auf der Insel berufstätig, war am Mittwochmorgen gegen 6.30 Uhr joggend auf der Friedrichstraße in Richtung Strand unterwegs. Auf Höhe der Elisabethstraße traf er auf vier bis fünf junge Leute, die, komplett und vollständig zugedröhnt, gemeinsam versuchten, die leere und nicht wirklich breite Fahrbahn zu überqueren. Untergehakt. Schwankend und ohne Kontrolle, dafür mit dem offenbar jetzt omnipräsenten Gettoblaster auf der Schulter des einen. Man grölte, lallte, gab sich aggro und war weitab der Realität. Ein Mitleid erregender Anblick, erzählte der Mann.

Sind es nur einzelne Beobachtungen, die, ausführlich geschildert, derzeit überall auf Sylt die Runde machen? Wie beschrieben, diese Entwicklung ist nicht messbar. Aber ein fader Beigeschmack bleibt. Und viele hoffen auf einen besseren Sommer 2022. Der sich vielleicht wieder an dem orientiert, was hier auf Sylt vor Corona mal der Normalfall war. Und der den Zutritt zu den Balearen nach dem endgültigen Corona-Ende wieder ohne Beschränkungen freigibt. Denn Syltorca ist an der Nordsee sicher nicht mehrheitsfähig.

– hwi –


/ veröffentlicht am: 29.07.2021
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