- Werbeanzeige -

Seit vier Jahrzehnten ein erfolgreiches Unternehmen – im Interview mit Familie Rahn

Viel Arbeit – und viel Freude

Foto: Heiko Wiegand Kathrin und Sönke Rahn auf dem Gelände des Unternehmens in Tinnum.

Tinnum/Insel Sylt. Der Meisterbetrieb Rahn & Sohn aus Tinnum feiert am kommenden Sonntag, 2. Juli, seinen 40. Geburtstag. Das Fachgeschäft für Fliesen, Kaminbau, Kachelofenbau und Schornsteinsanierung blickt auf vier erfolgreiche Jahrzehnte zurück. Unser Redaktionsmitglied Heiko Wiegand kam mit Inhaber Sönke Rahn, seiner Frau Kathrin und mit Sönkes Vater Reinhold ins Gespräch, der das Unternehmen 1983 mit dessen Vater Walter gegründet hatte.

Reinhold Rahn, die erste Frage geht an Sie: Sie hatten den Betrieb am 2. Juli 1983 gegründet, damals gemeinsam mit Ihrem Vater. Darf ich fragen, welchen Beruf Sie gelernt haben?
Ich bin gelernter Fliesenleger.

Und Ihr Vater Walter war auch Fliesenleger?
Reinhold Rahn: Nein, er war gelernter Maurer, hatte damals, vor Gründung, aber hauptsächlich als Fliesenleger gearbeitet.

Und wann kamen die Öfen dazu?
Reinhold Rahn: Mein Vater hat von Anfang an auch Kachelöfen gebaut. Das war alles gleich mit im Programm. In der ersten Anzeige für das Unternehmen war damals entsprechend auch zu lesen: Betrieb für Fliesen-, Platten- und Kaminarbeiten.

Der Einbau von Öfen begleitet die Firma Rahn & Sohn entsprechend schon seit ihrer Gründung?
Reinhold Rahn: Ja, genau. Die Häuser hatten ja früher noch keine Zentralheizung. Es gab Kachelöfen und Stahlöfen, solche mit Strukturen drauf und glatte. Und diese Öfen wurden mit Öl und mit Holz befeuert. Wir als Firma Rahn & Sohn hatten von Anfang an die moderneren Öfen eingebaut.

Was hat Sie damals auf die Idee gebracht, dass Sie dieses Unternehmen gründen möchten, Herr Rahn?
Reinhold Rahn: Ich habe meinen Beruf wirklich von Anfang an geliebt. Und ich wusste damals schon als Geselle: Sobald ich kann, mache ich meinen Meister, und danach mache ich mich selbständig.

Wann haben Sie Ihren Meister gemacht?
Reinhold Rahn: Den Meister im Fliesenlegerhandwerk habe ich im Frühjahr 1983 gemacht, ein Vierteljahr, bevor wir uns selbständig gemacht hatten.

Für Sie und Ihren Vater war also klar: Sobald Sie Ihren Meister gemacht haben, gehen Sie in die Selbständigkeit.
Reinhold Rahn: Ja, das war der Plan. Und so ist es dann ja auch gekommen.

Das Unternehmen wurde allerdings damals in Westerland gegründet…
Reinhold Rahn: Ja, im Hoyerweg. Ich bin eigentlich Westerländer. Aber wir haben 1983 in Tinnum ein Baugrundstück bekommen und später auch angefangen, hier zu bauen.

Nach der Gründung, Herr Rahn, haben Sie zuerst nur mit Ihrem Vater gearbeitet, Sie waren also anfangs nur zu zweit?
Reinhold Rahn: Wir haben das erste halbe Jahr zu zweit gearbeitet. Dann kam der erste Geselle und ein halbes Jahr später der zweite.

Wer war denn der erste Geselle bei Rahn?
Reinhold Rahn: Das war Henry Gutzke. Er hilft auch immer noch bei uns aus.
Sönke Rahn: Er ist immer noch die gute Seele. Wir haben sehr gut zusammengearbeitet.
Reinhold Rahn: Und die meisten alten Gesellen sind hier in Rente gegangen.

Da kann man stolz drauf sein…
Reinhold Rahn: Ja, das kann man.
Und nach der Gründung des Unternehmens wurde dann nach Tinnum umgezogen?
Reinhold Rahn: Anfangs war das Büro bei meinen Eltern im Hoyerweg in Westerland. Und ein Lager hatten wir uns dazu gemietet, weil das immer mehr wurde. Dann haben wir das Grundstück im Mittelweg gekauft. Das war anfangs erstmal nur ein Lager, und später kam dann auch das Büro dazu. 1995 war das Haus ferig. Mein Vater und ich haben noch bis 1990 voll mitgearbeitet. Und in diesem Jahr habe ich den zweiten Meister gemacht.

In welchem Beuf?
Reinhold Rahn: Im Maurerhandwerk. Das kam zwischendurch noch hinzu (schmunzelt). Dann war ich nur noch im Büro, nachdem ich ein Jahr in Flensburg auf Schulung für den Meister war.
Das, was Ihre Kunden in der Ausstellung hier im Haus sehen können, wurde also im Jahr 1995 fertig?
Sönke Rahn: Ja, genau genommen 1996. Das Haus und die Ausstellung wurden natürlich auch immer wieder erneuert und an die Zeit angepasst. Die Aufteilung ist hier im Haus aber immer so geblieben.

Ist denn das Angebot des Unternehmens im Laufe der Jahre erweitert worden?
Sönke Rahn: Das ist eigentlich immer so geblieben. Das Spektrum hat sich nicht verändert.

Eine andere Frage: Die Kundschaft kommt von der Insel und darüber hinaus?
Sönke Rahn: Unsere Kunden sind Sylter und Menschen, die hier eine Zweitwohnung haben.

Und Sie, Herr Rahn, haben das Unternehmen dann an Ihren Sohn Sönke weitergegeben.
Reinhold Rahn: Der Betrieb wurde am 1. März 2013 an meinen Sohn übergeben.

Genau 30 Jahre nach Gründung war das – sicher kein Zufall, oder?
Sönke Rahn: Das war so halb zufällig. Es hatte vor allem damit zu tun, dass mein Vater gerne in den Vorruhestand gehen wollte.

Herr Rahn, Sie sind dann auch 2013 aus dem Unternehmen ausgetreten? Oder arbeiten Sie manchmal noch mit?
Reinhold Rahn: Nein, wir haben damals, bei der Übergabe, ganz klar gesagt: Zwei können nicht gleichzeitig regieren. Ich war natürlich sehr froh, dass Sönke das machen wollte. Wir haben dann noch ein Vierteljahr zusammengearbeitet. Und dann war ich raus, nachdem wir eine ordentliche Übergabe gemacht haben.

Nun sind wir nach 40 Jahren Rahn & Sohn in der Gegenwart angekommen. Deshalb meine Frage zur künftigen Perspektive: Soll das Unternehmen so, wie es jetzt aufgestellt ist, auch in die Zukunft gehen?
Sönke Rahn: Unser Angebot bleibt bestehen, wir entwickeln uns aber durch Fortbildung stetig weiter, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Wie viele Mitarbeiter hat das Unternehmen aktuell?
Sönke Rahn: Wir sind aktuell elf Mitarbeiter mit dem Büro. Da arbeitet meine Frau und noch eine Mitarbeiterin. Und wir haben acht Fliesenleger-Gesellen und einen Bauhelfer.

Und alle können auch Öfen setzen?
Sönke Rahn: Das mache ich allein mit einem Mitarbeiter.

Und Sönke, Du hast auch deinen Meister gemacht?
Sönke Rahn: Ja, schon vor der Übernahme. 2011 habe ich meinen Fliesenleger-Meister gemacht. Und 2012 kam der Meister im Ofen- und Luft-Heizungsbauerhandwerk hinzu.

Bei so viel Arbeit für die Firma – was macht ihr eigentlich privat?
Sönke Rahn: Wir haben zwei Jungs, Max und Luke. Außerdem bin ich bei der Feuerwehr hier in Tinnum und engagiere mich für Round Table.

Und Sie, Herr Rahn?
Reinhold Rahn: Wir haben zwei Kinder, Sönke und unsere Tochter Kathrin. Sie lebt bei Lüneburg. Außerdem engagiere ich mich ehrenamtlich bei der Sylter Tafel.


Exklusive Anzeigen aus der Printausgabe


Geschrieben von: Heiko Wiegand / veröffentlicht am: 27.06.2023
- Werbeanzeige -

Meistgeklickte Artikel

- Werbeanzeige -
  • Jobbörse Sylt
  • Insel Sylt Tourismus-Service GmbH
  • v. Stern’sche Druckerei
  • Sylt Marketing
Alle Rechte bei Sylter Zeitung © 2024