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Heute ist sein Tag – wer war der Heilige Nikolaus?

Süße Überraschung im Stiefel

Foto: pixabay Viele Legenden ranken sich um den Heiligen Nikolaus, dem Namensgeber des heutigen Tages.

Insel Sylt. Wer artig war, hat am heutigen Mittwoch, 6. Dezember, eine süße Überraschung im Stiefel. Woher kommt der Nikolaus-Brauch? Wer war der Heilige, dem etliche Kirchen geweiht sind? In der Figur des Heiligen Nikolaus sind zwei historische Personen zu einer verschmolzen. Zum einen Nikolaus von Myra, Bischof einer Stadt in der heutigen Türkei. Er lebte im dritten Jahrhundert. Zum anderen Nikolaus von Sion, einem Ort in der Nähe von Myra, aus dem 6. Jahrhundert.

Wer war Nikolaus von Myra?
Die Legenden über das Leben der beiden Männer haben sich zu der mythischen Figur des Heiligen Nikolaus von Myra verwoben. Um ihn ranken sich verschiedene Legenden. Er soll zahlreiche Wunder vollbracht haben: So soll er etwa in Seenot geratenen Schiffsleuten geholfen haben, indem er das Navigieren übernahm, die Segel richtig setzte und den Sturm zum Abflauen brachte. Außerdem soll er mehrere Tote wieder zum Leben erweckt haben. Dabei waren diese von ihrem Mörder – einem habgierigen Gastwirt – sogar zerstückelt und ihre Überreste bereits in einem Salzfass gepökelt worden. So zumindest die Sage.
Eine weitere Geschichte erzählt davon, wie er einem verarmten Vater von drei Töchtern hilft: Der verzweifelte Vater steht kurz davor, seine Töchter in die Prostitution zu schicken. Denn: Er kann sie nicht mit einer Mitgift ausstatten, um sie standesgemäß zu verheiraten. Da hilft Nikolaus, indem er heimlich in der Nacht Goldstücke durch das Fenster wirft. Der Mythos des barmherzigen Helfers und Beschützers, der unerkannt in der Nacht Kinder beschenkt, ist geboren.

Heiliger Nikolaus: Schutzpatron der Seefahrer
Im Mittelalter zählte Nikolaus zu den beliebtesten Heiligen, in Russland steigt er sogar zum Nationalheiligen auf. Als Schutzpatron der Seefahrer und Kaufleute wird der Heilige Nikolaus Schutzpatron der Hanse. Davon zeugen noch heute etliche Nikolaikirchen in den Hansestädten, darunter in Hamburg, Rostock, Wismar und Stralsund. In Hamburg erinnert das Mahnmal St. Nikolai an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft im Nationalsozialismus.

Martin Luther wetterte gegen den Nikolaustag
Seit dem 12. Jahrhundert feierten die Menschen am 6. Dezember das Nikolausfest, zu dem sie sich gegenseitig beschenken. Doch während der Reformation wetterte Martin Luther gegen den Heiligenkult und das Nikolausschenken als „kindisch Ding“. Er versuchte, es durch das weihnachtliche Schenken zu ersetzen. Doch nicht nur im katholischen Raum halten die Menschen an dem lieb gewonnenen Brauch fest.

Knecht Ruprecht, der „böse“ Begleiter
Allerdings war der Nikolaus spätestens seit dem 19. Jahrhundert nicht nur gütiger Gabenbringer, sondern auch Bestrafer unartiger Kinder. Häufig begleitete ihn in genau dieser Rolle ein furchterregender Mann, der Kinder erschrecken soll und je nach Region einen anderen Namen trägt: Knecht Ruprecht, Pulterklas oder auch Rupsack. Statt eines Geschenke-Sacks hatte er in der Regel eine Rute dabei. Doch er spielte in der Geschichte nicht immer nur die Rolle des Bösen: Im 19. Jahrhundert ging man davon aus, dass der Nikolaus-Gehilfe auf heidnische Rituale zurückzuführen sei: Im Winter sei er unterwegs gewesen, um böse Geister zu vertreiben. Andere Theorien malen ihn hingegen doch deutlich düsterer: So wird Knecht Ruprecht zum Beispiel auf einen Priester zurückgeführt, der ausgelassen Weihnachten feierte und tanzende Kinder im Jahr 1021 verwünscht haben soll. Andere verweisen auf einen Ursprung im späteren Mittelalter, in dem der Kinderschreck zu Unterstützung erzieherischer Maßnahmen herangezogen wurde. In jedem Fall wird er aber als Gegenspieler zum Nikolaus gesehen.

Mit Fellmütze oder Bischofsmitra
Im süddeutschen Raum zeigt sich der Nikolaus bis heute im traditionellen Bischofsgewand mit Stab und Mitra, der hohen Bischofsmütze. Im Norden hat sich die Vorstellung vom Nikolaus als gemütlichem alten Mann mit weißem Rauschebart und dickem roten Mantel durchgesetzt – und kommt damit dem Weihnachtsmannes gleich.


Geschrieben von: Redaktion / veröffentlicht am: 06.12.2023
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