Sylter Unternehmer: „Wichtige Investitionen stecken erneut für Monate fest“

Scharfe Kritik an der Verwaltung

Foto: Archiv Schlimmer als in der sterbenden DDR des Jahres 1989: der Zustand der Straßen in Westerland, hier im Gaadt, ist völlig inakzeptabel.

Insel Sylt. Die Unzufriedenheit über die insulare Zusammenarbeit und Kritik an der Verwaltung ist nach der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses der Gemeinde Sylt offen zutage getreten. „Jedem ist klar geworden, dass sich etwas ändern muss. Schon wieder gehen wir ohne Haushalte in das neue Jahr, die Verwaltung scheint ihren Aufgaben längst nicht mehr gewachsen und der Unmut vor allem auch der Amtsgemeinden ist absolut nachvollziehbar“, sagte der Vorsitzende des Vereins Sylter Unternehmer, Karl Max Hellner. „Ich bin mir manchmal gar nicht sicher, ob die Bevölkerung richtig einschätzt, was beispielsweise der Umstand fehlender Haushalte bedeutet. Wichtige Maßnahmen und Investitionen in Straßenbau, Schulinfrastruktur, Wohnungsbau, Innenstadt und vieles mehr stecken erneut für Monate fest. Wir haben absoluten Stillstand, den wir uns beim besten Willen nicht leisten können. Wenn es in den bestehenden Strukturen nicht funktioniert, muss eine Veränderung her. Das ist in Unternehmen so und darf auch bei der Inselverwaltung nicht Halt machen.“

Immer wieder ist die unbefriedigende Situation, vor allem mit Blick auf die fehlenden Haushalte, Thema auf den Sitzungen der Sylter Unternehmer. „Wir können das nicht länger hinnehmen und zuschauen, wie hier alles verkommt und nichts vorangeht. Mangelverwaltung kann doch nicht unser Ziel sein.“ So sieht der Vorsitzende in den derzeitigen Überlegungen auch eine große Chance: „Ob es ein Amtsmodell oder ein anderes Konstrukt wird, ist doch völlig offen. Wer aber jetzt noch an den bestehenden Strukturen festhalten und die Augen vor der aktuellen Situation verschließen will, hat den Ernst der Lage nicht verstanden“.

Geschrieben von: Heiko Wiegand / veröffentlicht am: 25.01.2024