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Interkulturell und international von Anfang an

Morgen ist Pfingsten!

Foto: oh

Von Frank Berno Timm

Insel Sylt. Es ist etwas geheimnisvoll, Außenstehenden nur schwierig zu erklären aber weit mehr als nur ein verlängertes Wochenende: Evangelische und katholische Christen verstehen Pfingsten als den Geburtstag ihrer Kirche.

Manches muss allerdings unerklärt bleiben: Schließlich ist der wirkliche Gehalt, die „Substanz“ von Religion, rational nicht nachvollziehbar und schon gar nicht zu beweisen.
Zugleich ist das Fest eine durchaus aktuelle, politische Botschaft, weil es zeigt, wie wichtig – nicht nur internationales – Verständnis untereinander ist.
Doch gehen wir an den Anfang: Das christliche Pfingstfest geht auf das jüdische Pfingstfest zurück, zu dem die Offenbarung der Gesetzestafeln durch Mose – vereinfacht gesagt: die zehn Gebote – gefeiert wird.

Das christliche Fest wird an drei Stellen im Neuen Testament der Bibel erwähnt. Die entsprechenden Texte kann man nicht in jedem Fall als historische Berichte „werten“, weil die schriftliche Überlieferung erst lange Zeit nach den Ereignissen um Ostern und Pfingsten begonnen hat.

Der Evangelist Lukas schreibt in seiner Apostelgeschichte, dass die Jünger (= Schüler) von Jesus Christus in Jerusalem zusammen sitzen. Auf einmal braust es vom Himmel und es gibt gewaltigen Wind: „Sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in anderen Sprachen“, heißt es dort. Wohl gemerkt: in Sprachen, die sie eigentlich gar nicht beherrschen. Anders gesagt, die öffentlichen Predigten können alle Gäste Jerusalems, die zum Pfingstfest gekommen sind, in ihrer Sprache verstehen.

Was oder wen muss man sich unter dem Heiligen Geist vorstellen? Gewiss nichts oder niemanden, das an Geister im Märchen erinnert. „Der Heilige Geist gilt als göttliche Kraft der Veränderung“, heißt es bei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Petrus ruft in der Pfingstgeschichte öffentlich dazu auf, sich auf den Namen Jesus Christus taufen zu lassen. Dem folgten wohl 3.000 Menschen.
Und auch dies noch zur Erklärung: Jesus kommt von der jüdischen Bezeichnung für Gott, „Jahwe“ (der Höchste). Christus ist ein Begriff für den Messias, nach jüdischer Vorstellung der „Retter“. Zu Pfingsten haben sich viele Bräuche entwickelt: Es gibt Taufen, die Kirchen sind geschmückt. Katholische Christen in Niedersachsen kennen das Birkenstecken, in der Pfingstnacht schmücken Junggesellen die Häuser ihrer Liebsten mit einem Birkenzweig.

Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil sind bei katholischen Christen neuntägige Andachten vor wichtigen Ereignissen oder gegen Not und Gefahr als Pfingstnovenen Teil der Pfingstliturgie. (Liturgie bedeutet „Ordnung der Zeremonien“).

Mit Informationen von www.ekd.de und www.katholisch.de)


/ veröffentlicht am: 22.05.2021
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