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Zur Kommunalwahl: Im Gespräch mit CDU-Spitzenkandidatin Gritje Stöver

„Mit einer Stimme sprechen“

Foto: Privat CDU-Geschäftsführer Simon Kopp und Spitzenkandidatin Gritje Stöver skizzierten die Themen, die der CDU im Kommunalwahlkampf wichtig sind.

Gemeinde Sylt. Die CDU tritt zur Kommunalwahl am Sonntag, 14. Mai, mit einem deutlich verjüngten Team an, mit dem Ziel, diese Wahl in der Gemeinde Sylt erneut klar für sich zu entscheiden. Rund 38 Prozent haben die Christdemokraten bei der jüngsten Kommunalwahl im Mai 2018 in der Gemeinde Sylt geholt. Elf Gemeindevertreter werden seither von der CDU gestellt. „Unser Ziel ist, wieder in gewohnter Fraktionsstärke in den Gemeinderat einzuziehen“, sagte Carsten Kerkamm als Vorsitzender des Ortsverbandes zu Beginn des Jahres in dieser Zeitung.
Und welche Ziele haben sich die Christdemokraten in der größten Inselgemeinde konkret gesetzt? Wir kamen mit Spitzenkandidatin Gritje Stöver und mit CDU-Geschäftsführer Simon Kopp ins Gespräch. Die Fragen stellte unser Redaktionsmitglied Heiko Wiegand.

Frau Stöver, Herr Kopp, was bedeutet für Sie Ihr Wahlkampfslogan „Wir für euch, wir für Sylt“?
Unser Ziel ist es, Politik für die Menschen vor Ort zu machen. In den einzelnen Ortsteilen möchten wir präsent sein, für die Menschen ansprechbar, denn es geht um die Belange der Insel. Mit unseren Kandidaten haben wir zur Kommunalwahl ein bodenständiges, engagiertes Team am Start. Wir trauen uns zu, ein kompetenter Ansprechpartner für die Sylter zu sein. Die CDU ist die klassische Kommunalpartei. Es ist unsere Kernkompetenz, Dinge auf kommunaler Ebene auf den Weg zu bringen und Missstände zu beseitigen. Daran möchten wir uns messen lassen.

Frau Stöver, Herr Kopp, die Initiative von CDU und SWG, die Gemeinde Sylt in das Amt Landschaft Sylt zu integrieren und damit nur noch ein Amt mit einer einzigen Amtsverwaltung zu haben, sorgt auf der Insel seit Wochen für heftige Diskussionen in der Politik wie unter den Bürgern. Nach einem entsprechenden Beschluss der Gemeindevertretung Sylt müssen auch die vier Gemeindevertretungen des Amtes Landschaft Sylt, also Hörnum, Wenningstedt-Braderup, Kampen und List für einen Zusammenschluss stimmen. Halten Sie dieses Szenario für realistisch?
Simon Kopp: Ich halte es für realistisch. Das Amtsmodell ist eine Empfehlung, die wir Richtung Kiel senden wollen. Wenn die Amtsgemeinden dies mit unterstützen, wäre das ein erster Schritt, mit einer gemeinsamen Stimme zu sprechen.
Gritje Stöver: Es muss ganz klar herausgestellt werden, dass die Eigenständigkeit der Gemeinden dabei nicht angegriffen werden soll. Es geht vielmehr um Themen, die gesamtinsular viel erfolgversprechender in Angriff genommen werden können. Das heißt konkret: Die Bauleitplanung bleibt weiter in gemeindlicher Hand. Aber im Bereich Denkmalschutz zum Beispiel könnte man aus dem Amtsausschuss heraus mit einer Stimme gegenüber Kreis und Land sprechen.
Simon Kopp: Außerdem kann jede Gemeindevertretung Beschlüsse aus dem Amtsausschuss auch wieder kassieren. Eine Amtsverwaltung wäre einfach eine Grundlage für ein Zusammenkommen auf insularer Ebene. Und das ist das, was fehlt.

Sie halten also am Amtsmodell fest, auch gegen den Widerstand von mehr als 1.200 Unterschriften, die vor kurzem gesammelt wurden?
Gritje Stöver: Ja, wir halten an diesem Amtsmodell fest. Die Bürger haben die Wahl: Soll es so weitergehen wie jetzt – Ja oder Nein? Wir sind der Meinung, dass sich etwas ändern muss. Gerade weil eine allgemeine Unzufriedenheit unter den Syltern mit der jetzigen Situation spürbar ist.

Wie sehen Sie die aktuelle Zusammenarbeit mit der Rathausspitze?
Gritje Stöver: Natürlich sind wir an einer konstruktiven Zusammenarbeit interessiert. Die Kooperation mit dem Bürgermeister gestaltet sich aber allein schon vor dem Hintergrund schwierig, dass er oft urlaubs- oder krankheitsbedingt gar nicht da ist – und deshalb eben nicht ansprechbar.

Wie sehen Sie die aktuelle Zusammenarbeit mit dem Rathaus insgesamt?
Gritje Stöver: Wir müssen wieder dahin kommen, dass die Verantwortlichen in ihren einzelnen Bereichen mehr Kompetenzen haben.
Simon Kopp: Das Vertrauen in die Kompetenz der Mitarbeiter im Rathaus ist definitiv da, aber wenn Mitarbeiter aus einer Abteilung nicht mal eine Auskunft geben möchten, verbunden mit der Aussage, ,das darf ich Ihnen nicht sagen, das muss Herr Häckel sagen‘, dann läuft was schief.

Was ist Ihnen als Spitzenkandidatin außerdem an Themen wichtig?
Gritje Stöver: Was mir ganz wichtig ist, sind Treffpunkte und Lebensräume für Sylter. Mal als Frage aufgeworfen: Wo kann ein 18-Jähriger heute seinen Geburtstag feiern? Nirgendwo. Das Bowling-Center ist dicht, der Friesensaal zu teuer und zu groß. Wo also kann man sich als Sylter treffen? Auch jetzt, wo die ,Eiche‘ nicht mehr da ist. Da müssen wir als Gemeinde für Ersatz sorgen. Das wird eines meiner zentralen Themen werden.

Woran denken Sie genau?
Gritje Stöver: Eine Lösung könnte der Standort der neuen Feuerwache in Tinnum sein. Da vielleicht noch einen Dorfgemeinschaftsraum dran bauen. Oder wir schaffen am Pionierlager ein Sportlerheim. Das kann nicht heute oder morgen sein, aber wenn man die Zukunft des Pionierlagers in Angriff nimmt, plant man gleich mit ein, dass es einen Treffpunkt gibt.

Was ist sonst noch wichtig an Themen für die CDU zur Kommunalwahl?
Simon Kopp: Unser Slogan lautet: ,Selbstverständlichkeiten sollen wieder selbstverständlich werden‘. Dass die Innenstadt wie die Dörfer wieder ein attraktives Erscheinungsbild erhalten, ist uns wichtig. Heute will man sich in den sozialen Medien feiern lassen, wenn man sich ohne Termin in der Verwaltung etwas abholen will. Das muss wieder der Normalfall werden. Und man muss immer in den Bahnweg. Vielleicht kann man einfach mal drüber nachdenken, wieder regelmäßige Sprechstunden in den Dörfern einrichten. Es ist gut, wenn man weiß, dass jeden dritten Mittwoch im Monat in meinem Dorf jemand ist, den ich ansprechen kann. Dafür müssen keine Stellen neu geschaffen werden. Einfach mal machen.

Gritje Stöver: Häufig sind es ja nur die Kleinigkeiten. Die Blumenbeete müssen wieder bepflanzt werden und die Mülleimer geleert. Da müssen wir wieder hin. Wir sind so am Boden angekommen, dass, bevor die großen Dinge angegangen werden, erst einmal das Grundsätzliche wirklich geregelt werden muss.


Geschrieben von: Redaktion / veröffentlicht am: 20.02.2023
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