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Auftakt im Erlebniszentrum Naturgewalten

Klimaschutz- Konferenz

Foto: Peter Marnitz

Insel Sylt. (P.M.) Der Zeitpunkt konnte nicht passender gewählt sein. Während am vergangenen Freitag rund 50 Zuhörer im Erlebniszentrum Naturgewalten an der Sylter Klimakonferenz teilnahmen, lieferten die Fernsehnachrichten Schreckensbilder von zerstörten Ortschaften in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz frei Haus in jedes Wohnzimmer. Schnell war klar, dass die dramatischen Unwetter als Folge des Klimawandels zu sehen sind. Darauf wies auch Professor Christian Berg, Mitglied des Club of Rome, hin, als er die Teilnehmer der Konferenz in List mit vielen Fakten motivierte, sich für ein Sylter Klimaschutz-Konzept zu engagieren.
Bereits seit Anfang des Jahres wird unter Federführung des Landschafts-Zweckverbandes Sylt (LZV), eines Zusammenschlusses der Inselgemeinden, an einem Klimaschutz-Konzept für die Insel gearbeitet.

Die Fäden in der Hand hält dabei Dr. Catharina Bayerlein, Projektmanagerin Klimaschutz und Nachhaltigkeit beim LZV. Mit im Boot sind auch private Fachinstitute und Firmen wie B.A.U.M.-Consult, Treurat&Partner und GreenAdapt.

An der öffentlichen Konferenz in List, konnten Corona-bedingt nur 50 Personen im Saal teilnehmen. Online war über verschiedene Kanäle noch eine Vielzahl an Besuchern dabei, Das Treffen war als Auftakt für eine breit angelegte Öffentlichkeitsbeteiligung konzipiert, so Dr. Catharina Bayerlein.

Den Stellenwert der Veranstaltung zeigte auch, dass sich der Kieler Umweltminister Jan Philipp Albrecht per Video-Botschaft mit einem Grußwort an die Teilnehmer der Sylter Konferenz beteiligte.
Auch Manfred Uekermann wies in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des LZV darauf hin, dass der Klimaschutz für Sylt eine entscheidende Zukunftsaufgabe sei. Gleichzeitig gedachte er der Opfer der Unwetter-Katastrophe in Westdeutschland.

Daran erinnerte auch Prof. Christian Berg in seinem Motivations-Vortrag. Er rief die Insel dazu auf, Lösungen zu finden, die später als Blaupause für Klimaschutz-Konzepte im ganzen Land dienen können. Auch dürfe es bei diesem Thema keine Ausreden geben: „Was soll es schon ändern, wenn wir als kleine Gemeinde das Klima schützen, ist eine dumme Aussage. Wenn alle so denken, kann sich nichts ändern!“

Unter diesem Motto müsse jetzt, so Dr. Catharina Bayerlein, endlich der Sylter Fahrplan mit dem Ziel „Klimaneutralität 2045“ in Angriff genommen werden: „Dazu müssen wir unter anderem klären, wo Sylt jetzt steht und wohin wir wollen. Einigen sollte man sich auch, womit anzufangen sei, wie man alles finanziere und wie Fortschritte gemessen werden können.“ Eine Kernfrage sei auch, wer mit in die ganze Bewegung eingebunden werden könne.

Dass schon jetzt in manchen Bereichen ein Anfang gemacht wird, wurde bei der Podiumsdiskussion zum Finale der Veranstaltung deutlich. Aus Pellworm war Silke Backsen zu Gast, die schilderte, wie sie mit Ihrer Klage beim Bundesverfassungsgericht erwirken konnte, dass das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung in wesentlichen Teilen nun konkretisiert werden muss. Der Politiker Manfred Uekermann (CDU) hob hervor, dass der LZV sich schon seit über 100 Jahren um den Inselschutz kümmere und Klimaschutz ja schließlich aktiver Schutz der Insel sei. Als Aktivistin der Fridays for Future-Bewegung auf Sylt gehört Lena Theissig zu der Generation, die den Klimawandel mit ihren Aktionen immer wieder auf die mediale Tagesordnung bringt. Wie man sich auch im überschaubaren Bereich engagieren kann, darüber berichtete Uta Apel, die ihre Sylter Appartements so nachhaltig wie möglich bewirtschaftet. Moritz Luft, als Chef von Sylt Marketing (SMG) wies darauf hin, dass seine Gesellschaft sich bereits vielfältig für den Klimaschutz einsetze und dass Sylter Klimaschutz auch einen Anreiz bieten könne, die Insel zu besuchen.

Doch soweit ist es noch nicht. Um das angepeilte Ziel, das Sylter Klimaschutz-Konzept im nächsten Frühjahr zu verabschieden, letztendlich erreichen zu können, werden noch Mitstreiter gesucht. Interessenten können sich unter anderem für die Arbeitsgruppen Gebäude und Wärme, Verkehr und für den Bereich Tourismus melden. Es bedarf keiner größeren Fachkenntnisse, jeder kann sich unter info@klimaschutzsylt.de unter Angabe des Themengebietes anmelden.

Wer eine Video-Zusammenfassung der Konferenz sehen möchte hat auf den Frequenzen von Sylt1 am Mittwoch, 21. Juli, ab 18.15 Uhr dazu die Gelegenheit.


/ veröffentlicht am: 20.07.2021
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