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Bürgernetzwerk „Merret reicht‘s“ wertet Protokolle aus

Kein Controlling über Bautätigkeit

Foto: oh Mitglieder des Bürgernetzwerks „Merret reicht‘s“ übergaben den Datensatz aus den eigenen Untersuchungen an Bürgermeister Nikolas Häckel.

Gemeinde Sylt.(red/hwi) Der Bauausschuss der Gemeinde Sylt genehmigte nach Angaben des Bürgernetzwerks „Merret reicht‘s“ im vergangenen Jahr 135 Neubauten und 149 Ferienwohnungen auf dem Gebiet der Gemeinde Sylt. Das Netzwerk hat die öffentlich zugänglichen Protokolle des Bauausschusses der Gemeinde Sylt für 2020 ausgewertet. Demnach genehmigten zwischen Januar und Oktober 2020 die Ausschussmitglieder 135 Neubauten, 25 Umbauten, drei Nutzungsänderungen und stimmten dem Abriss von 21 Objekten zu. 39 Wohneinheiten fielen den Angaben zufolge ganz weg. Dafür wurden im selben Zeitraum 275 neue Wohneinheiten genehmigt. Davon entfielen allein auf Ferienwohnungen 149 Objekte. Immerhin 137 Einheiten hatten Dauerwohnen zum Ziel, über die Hälfte – genauer: 76 neue Dauerwohnungen – sind den derzeitigen Bauvorhaben des Kommunalen Liegenschaftsmanagements der Gemeinde Sylt (KLM) zu verdanken (in Westerland die Breslauer Straße 3 und 5 mit 42 Einheiten sowie in Tinnum 34 Dauerwohnungen am Litjen Wai). Überraschend hoch ist der Zuwachs an Garagen und Stellplätzen. Hier stellte das Bürgernetzwerk im genannten Zeitraum die Genehmigung von 115 neuen Stellplätzen fest.

Es ist das erste Mal, dass für die Gemeinde Sylt eine derartige Bestandsaufnahme der Bautätigkeit unternommen wurde. Die Verwaltung selbst führt, da sie nie einen Auftrag aus der Politik dazu bekommen hat, nach eigener Aussage keinen Datensatz, auf den zurückgegriffen werden könnte, um konkrete Zahlen über die Bautätigkeit in der Gemeinde zu nennen. „Was nichts anderes heißt, als dass die Gemeinde Sylt über kein Controlling der Bautätigkeit innerhalb ihres Hoheitsgebietes verfügt“, heißt es in einer Pressemitteilung von „Merret reicht‘s“.
Dieser Tage wurde der Datensatz an Bürgermeister Nikolas Häckel übergeben – Gratulation für seine zweite Amtsperiode inklusive.

„Wir wünschen uns, dass künftig die Verwaltung diese Daten weiterführt, um klar zu dokumentieren, was und wie viel an welcher Stelle gebaut wird. Von der Verwaltung ließe sich dann auch der Verlust von Dauerwohneinheiten, durch Rückkopplung mit dem Melderegister, sicher bestimmen“, heißt es in der Mitteilung weiter. Inselweit wird derzeit jährlich von einem Verlust von 100 Dauerwohneinheiten ausgegangen.

Die Politik müsse Daten bekommen und mit diesen auch arbeiten, um in Zukunft besser entscheiden und planen zu können, sagte Birte Wieda, die Gründerin von „Merret reicht’s – aus Liebe zu Sylt“. Und weiter: „Es kann nicht sein, dass es das Bürgernetzwerk braucht, um zusammenfassend zu dokumentieren, was an Baumaßnahmen in unseren Gemeinden beschlossen wird.“

Die Analyse der Protokolle habe zudem ergeben, dass von den 103 Gebäuden, für die Bauanträge gestellt wurden, 41 Objekte in Westerland beheimatet sind, in Tinnum 18, in Morsum 14 , in Keitum 13, in Rantum 9 und in Archsum 8.


/ veröffentlicht am: 28.05.2021
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