Kompromissvorschlag einstimming angenommen: Mehr insulare Zusammenarbeit
Kein Beitritt zum Amt
Foto: Heiko Wiegand Die Gemeindevertretung entschied sich für einen Kompromissvorschlag, der mehr insulare Zusammenarbeit beinhaltet.Gemeinde Sylt. Der Beitritt der Gemeinde Sylt zum Amt Landschaft Sylt ist vom Tisch: Die Gemeindevertretung (GV) entschied sich am vergangenen Donnerstag für einen Beitritt zum Bürgerbegehren von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Zukunft. Die Mitglieder des Gremiums stimmten einstimmig für einen Kompromissvorschlag, der nach zähem Ringen im Ältestenrat zustande gekommen war.
In diesem heißt es: „Die Gemeindevertretung tritt dem Bürgerbegehren bei. Zudem empfiehlt die Gemeindevertretung, dass in der nächsten Wahlperiode zeitnah die Gemeinde Sylt mit dem Amt Landschaft Sylt unter (gegebenenfalls externer neutraler) Moderation und fachlicher Beratung der Kommunalaufsicht Lösungsvorschläge für eine bessere insulare Zusammenarbeit erarbeitet mit dem Ziel, ein insulares Gremium einzurichten.“
Lars Schmidt, einer der Initiatoren des Bürgerbegehrens, konnte dem Kompromiss eine positive Seite abgewinnen: „Das Amtsmodell ist damit vom Tisch.“ Auf der anderen Seite bedauerte er, dass die Bürger nun nicht mehr das Wort hätten.
Oliver Ewald (CDU) und Mario Pennino (SWG) erklärten im Gespräch mit der Sylter Zeitung, warum sie den gefundenen Kompromissvorschlag als Erfolg werten, auch wenn damit der eigentliche Beschluss aus dem vergangenen Jahr – der Beitritt der Gemeinde Sylt zum Amt Landschaft Sylt – von CDU und SWG zurückgenommen wurde. „Wir haben mitnichten kalte Füße bekommen und den Beschluss aus diesem Grund zurückgezogen“, sagten Ewald und Pennino. Denn erst durch den Beitrittsbeschluss sei der Prozess in Gang gekommen, der nun in den beschlossenen Kompromissvorschlag münden konnte.
„Für die SWG ist die Fusion das Ziel. Das Amtsmodell wäre nur ein Zwischenschritt zu mehr insularer Zusammenarbeit gewesen. Wir wollten den Prozess anstoßen, das ist gelungen. Ob in der nächsten Wahlperiode wirklich ein insulares Gremium eingerichtet wird, werden wir sehen.“
Hätte es ein Bürgerbegehren gegeben, wäre die Zerissenheit auf der Insel sicher noch weiter fortgeschritten. Da sind sich Ewald und Pennino sicher. „Es ist ein Erfolg, dass sich die Fraktionen für mehr insulare Zusammenarbeit in einem verbindlichen Gremium bekannt haben“, so Pennino.
Geschrieben von: Nicole Lütke / veröffentlicht am: 21.03.2023