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„Wenn was beschlossen wird, dann setzt es um!“

Im Interview mit SWG-Spitzenkandidat

Foto: SWG Die Kandidaten der SWG für die zwölf Wahlkreise – obere Reihe von links: Lars Lunk und Dirk Bahnsen. Mittlere Reihe von links: Dr. Hans-Peter Rechel, Michael Nissen, Uwe Schambortski, Sven-Okke Drath und Sönke Hansen. Untere Reihe von links: Ursula Lunk-Lorek, Erik Kennel, Andrea Decker, Bent Thomsen und Rebecca Scharf.

Gemeinde Sylt. Mit welchen Themen will die Sylter Wählergemeinschaft (SWG) bei der Kommunalwahl am Sonntag, 14. Mai, punkten? Die Sylter Zeitung kam mit Lars Lunk ins Gespräch, der sich als SWG-Chef gemeinsam mit einem zwölfköpfigen Kandidatenteam auf Listenplatz 1 den Sylter Wählerinnen und Wählern stellt.

Herr Lunk, was steht für die Sylter Wählergemeinschaft ganz oben auf der Liste der Probleme, die in der Gemeinde Sylt gelöst werden müssen?
Das Beherbergungskonzept ist wirklich das Wichtigste. Da müssen wir ran.

Was habt ihr da genau vor?
Es werden jetzt schon mehr Leute eingestellt, denn das Beherbergungskonzept muss sich in den Bebauungsplänen wiederfinden. Die B-Pläne müssen so gestaltet werden, dass wirklich alles Hand und Fuß hat. Der Sinn des Beherbergungskonzeptes muss umgesetzt werden.

Warum steht die Umsetzung des Beherbergungskonzepts, das die Gemeindevertretung vor ein paar Wochen einstimmig verabschiedet hat, so im Vordergrund?
Wir können nicht noch mehr Appartments und Hotelbetten vertragen. Klar sind wir so ehrlich zu sagen, dass weiterhin Appartments gebaut werden. Aber dadurch darf kein Dauerwohnraum verloren gehen. Wir sind in den letzten drei Jahren hinterher, dass für bestimmte Bereiche überhaupt Bebauungspläne aufgestellt werden. In der Innenstadt gibt es solche Flächen ohne B-Pläne ja immer noch. Es gibt wirklich Flächen, die zu 130 Prozent überbaut sind. Da müssen wir dringend ran. Und für uns ist es wichtig, dass das Beherbergungskonzept jetzt endlich umgesetzt wird.

Was spielt darüber hinaus für die SWG eine wichtige Rolle?
Ganz wichtig für uns ist, dass diese Hin- und Herschieberei von Themen aus einem Ausschuss in den nächsten endlich aufhört. Wenn etwas beschlossen wird, dann soll es auch umgesetzt werden. Das Problem nochmal zurückgeben in einen Fachausschuss? Manchmal sind die Dinge ganz einfach: Wir haben als politische Selbstverwaltung eine Initiative beschlossen. Dann setzt sie jetzt bitte um! Und setzt sie so um, wie wir es beschlossen haben.

Ein Beispiel?
Man muss sich nur den Multipark anschauen. Da ist immer noch nichts passiert. Die Hälfte von den Kindern, die bei der Planung mit dabei war, wird nachher so alt sein, dass sie nichts mehr davon hat.

Welche Themen stehen für die SWG ansonsten noch im Vordergrund?
Die Fahrradinfrastruktur muss verbessert werden. Wenn man sich heute mal umschaut und sieht, wie viele Fahrradvermieter es auf der Insel, gerade in Westerland, gibt. Und wie viele Gäste inzwischen ihre eigenen Räder mitbringen – die entsprechende Infrastruktur ist ja auf Sylt gar nicht mitgewachsen. Auf der einen Seite wollen wir, dass die Menschen vom Auto aufs Fahrrad umsteigen. Aber auf der anderen Seite findet sich kein Platz, das Fahrrad auch nach den Regeln abzustellen. Der Radweg nach Keitum war gefühlt ein Dreivierteljahr gesperrt. Warum hat man den nicht rechts und links gleich 50 Zentimeter breiter gemacht? Auch die Schlaglöcher in den Radwegen selbst müssen weg.

In diesem Zusammenhang: Was sagt die SWG zum Thema Straßenausbaubeiträge?
Es gibt ja heute fast keine reinen Anliegerstraßen mehr. Fast alle nutzen fast alle Straßen mit. Es kann nicht sein, dass die Beiträge auf wenige Schultern verteilt werden. Mancher gerät dadurch in finanzielle Schwierigkeiten, nur weil die Straße vorm Haus neu gemacht wird. Da müssen wir eine faire Lösung finden. Am liebsten möchten wir natürlich sagen: Weg damit! Die Verwaltung muss jetzt mal zu Potte kommen und sagen: Was steht in den nächsten Jahren an? Was kostet uns das? Und wie kriegen wir das finanziert? Und wenn wir jetzt noch die Zweitwohnungssteuer zwei Prozent raufsetzen und davon die Straßen finanzieren können, kann ich damit gut leben.

Was kann die SWG zum Thema Klimapolitik sagen?
Ja, wie können wir die Energiewende vorantreiben? Wir haben eine Beauftragte in der Gemeinde, Frau Dr. Bayerlein, die soll ja gemeinsam mit KLM ein Energiekonzept erarbeiten. Wie werden wir bis zu einem definierten Termin CO2-neutral? Und in diesem Zusammenhang geht es um die Frage: Gründet die Gemeinde, gründet KLM ein Unternehmen, das nachher auch als Energielieferant auftritt? Wir müssen damit irgendwann anfangen. Und die SWG will, dass sich in dieser Sache endlich was tut.

Gibt‘s noch ein anderes Thema, das der SWG vor den Kommunalwahlen am 14. Mai wichtig ist?
Es muss mehr insulares Denken geben. Der Fahrradweg darf nicht am Ortsausgang, am Ortsschild von Westerland enden.

Letzte Frage: Was ist das Ziel der SWG für den 14. Mai? Ab welchem Ergebnis kann die Partei zufrieden sein?
Wir wollen mindestens so stark werden wie bei der letzten Wahl.

Wie stark war die SWG bei der letzten Kommunalwahl 2018?
Wir kamen auf 13,8 Prozent.


Geschrieben von: Heiko Wiegand / veröffentlicht am: 26.04.2023
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