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SPD-Ortsverein der Gemeinde Sylt ehrte langjährige Mitglieder

Halbes Jahrhundert in der Partei

Foto: SPD Sylt Für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt: Dr. Stefan Weckbach (v.l.), Hartmut Kamm, Norbert Scheuermann, Peter Marnitz und Klaus Werner.

Gemeinde Sylt.(red) Es waren politisch bewegte Zeiten vor 50 Jahren. Viele Menschen wurden motiviert, sich einer Partei anzuschließen. Mit dem Slogan „Willy wählen“ warb die SPD im Jahr 1972 nicht nur erfolgreich um Stimmen, sondern auch um neue Mitglieder. Willy Brandt wurde im Jahre 1969 erster sozialdemokratischer Bundeskanzler der Bundesrepublik und die SPD konnte sich über regen Zulauf freuen. Das sorgte auch auf Sylt für einen Aufschwung des Ortsvereins der Sozialdemokraten – obwohl gleichzeitig der Disput um das Atlantis-Projekt die Sylter Sozialdemokraten stark bewegte.

Dass dieses Thema noch immer nicht vergessen ist, zeigte sich jetzt bei der Feier des Ortsvereins, bei der die Sylter SPD ihre Jubilare für langjährige Treue ehrte. Aus der Hand des Ortsvereinsvorsitzenden Peter Marnitz erhielten Norbert Scheuermann, Dr. Stefan Weckbach, Hartmut Kamm und Klaus Werner die goldene SPD-Nadel und eine Ehrenurkunde für ihre 50-jährige Mitgliedschaft. Die ehemalige Ortsvereinsvorsitzende Regine Scheuermann überreichte dann Nadel und Urkunde auch an Peter Marnitz, der ebenfalls auf ein halbes Jahrhundert bei der SPD zurückblicken kann.

Bei Kaffee und Kuchen wurden viele Erlebnisse aus der politischen Vergangenheit wieder zum Leben erweckt. Auch das Atlantis-Projekt, das Anfang der 1970er-Jahre die Insel bewegte, ist heute noch ein Thema bei den Genossen, denn die Folgen haben bis in die Gegenwart Bestand. Die Stuttgarter Firma Bense-Bau wollte damals das „Appartementhaus der Zukunft“ mit 25 Stockwerken, 750 Ferienwohungen und 1400 Parkplätzen an der Promenade bauen. Unmut in der Bevölkerung, Unterschriftenlisten mit mehr als 18.000 Unterzeichnern und eine Gegendemo mit über 1.000 Teilnehmern – trotzdem stimmte eine Mehrheit des Westerländer Rates am 26. November 1971 nach fast neunstündiger Sitzung dem Monsterbau zu. Nur vier von zehn SPD-Ratsmitgliedern stimmen damals gegen das Projekt. Die hochfliegenden Baupläne enden schließlich 1973, als das schleswig-holsteinische Innenministerium der Stadt Westerland „die Befugnis zur Erteilung von Baugenehmigungen“ entzog.

Aber auch Erfolge wie die von der SPD angetriebene Wohnungsbau-Politik der Gemeinde und das Engagement für den Naturschutz waren Themen des lebhaften Treffens. Die gemütliche Feier in den Räumen der Lebenshilfe an der Bastianstraße wurde von den aktiven Sozialdemokratinnen Regine Scheuermann und Claudia Howold geplant und organisiert. Dafür bedankten sich Gäste und Jubilare.

Nicht an der Ehrung teilnehmen konnten Herbert Knötig (60 Jahre Mitglied), Jürgen Nielsen, Christiane Reinecke, Burkhard Schultz und Boy Lundt (alle 50 Jahre Mitglieder der SPD).

Die SPD gilt als älteste noch bestehende Partei Deutschlands. Von 1890 bis 1930 wurde sie bei allen Reichstagswahlen die stimmstärkste Partei und stellte in der Weimarer Republik mit Friedrich Ebert das erste demokratisch gewählte Staatsoberhaupt der deutschen Geschichte. Während der nationalsozialistischen Diktatur war die SPD, die zuvor als einzige Partei gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt hatte, verboten. In der Bundesrepublik konnte sie sich mit dem Godesberger Programm, mit dem die SPD ihr Bekenntnis zum Marxismus aufgab, als eine von zwei großen Volksparteien neben der CDU etablieren. Die SPD ist sowohl in der Bundesrepublik bis 1990 als auch im wiedervereinigten Deutschland bis mindestens zum Jahr 2020 die mitgliederstärkste Partei gewesen. Sie war von 1966 bis 1982, von 1998 bis 2009 und ist seit 2013 erneut an der Bundesregierung beteiligt.


Geschrieben von: Redaktion / veröffentlicht am: 12.12.2023
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