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Premiere für den Bürgervorsteher beim Neujahrsempfang

Gelungener Start

Foto: Sabine Rasmußen Es war schon mal mehr los bei Neujahrsempfängen der Gemeinde Sylt. Viele Sylter waren in der vergangenen Woche krank, allerorten griffen Grippe, Corona und Erkältungen um sich.

Gemeinde Sylt. Der Bürgervorsteher hatte Premiere am vergangenen Donnerstagabend. Und hielt anlässlich des tradtionellen Neujahrsempfangs im Rathaus vor den Bürgern der Gemeinde Sylt und zahlreich anwesenden Vertretern der Amtsgemeinden eine Rede, die nach Auffassung vieler im Auditorium den Ton traf und inhaltlich ankam. „Dass er sich bei so vielen Menschen in der Gemeinde Sylt für deren Engagement bedankt hat, darüber haben sich viele Ehrenamtler gefreut“, sagte eine Morsumerin zu unserer Zeitung. Das „etwas schmale Büfett“ sei zwar sicher nicht jedermanns Sache gewesen und habe den Vergleichen aus den vergangenen Jahren keinesfalls standhalten können. „Aber das ist für das nächste Jahr sicher ausbaufähig und wird dann ganz bestimmt wieder so wie früher. Nur Lauge reicht halt bei einem Neujahrsempfang einer Gemeinde wie Sylt nicht aus.“
Auch in diesem Fall war die Frau aus Morsum, die mit einer Freundin aus Westerland zum Neujahrsempfang gekommen war, sicher nicht allein auf weiter Flur.
Die Rede von Bürgervorsteher Andreas Dobrzinski jedenfalls war keineswegs schmal – im Gegenteil: Sie erreichte die Besucher, wie von vielen Gästen an diesem Abend attestiert wurde. In seinem Rückblick beschrieb Andreas Dobrzinski das vergangene Jahr als „Herausforderung für uns alle. Im Mai waren Kommunalwahlen, im Juni hat sich die neue Gemeindevertretung konstituiert und nur wenige Tage vorher ist Herr Bürgermeister Häckel für einen längeren Zeitraum erkrankt.“ Direkt nach der Konstituierung habe man sich mit schwierigen Themen wie dem Protestcamp und der Unterbringung von Flüchtlingen auseinandersetzen müssen. „Doch gerade in den ersten Monaten der Wahlperiode haben wir es geschafft, zusammenzuhalten und uns gegenseitig zu unterstützen.“ Vor allem die ehrenamtlich tätigen Bürgermeister hätten die Schwierigkeiten „brillant gelöst. Dafür haben sie unseren Dank verdient.“
Dobrzinskis Dank ging im Anschluss auch an alle „Bürgerinnen und Bürger, die ehrenamtliche Tätigkeiten in der Feuerwehr, in den Vereinen und Verbänden und bei karitativen Organisationen ausgeübt haben und damit für den Zusammenhalt der Menschen in unserer Gemeinde eine wertvolle Arbeit geleistet haben.“ Ein großer Dank ging auch an die Mitarbeiter der Verwaltung.
In Sachen Ausblick auf 2024 stand in der Rede des Bürgervorstehers „die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ganz oben, insbesondere durch die Unterstützung des KLM, das ebenfalls eine herausragende Arbeit für die Gemeinde Sylt leistet.“ Ein wesentlicher Big Point ist aus Dobrzinskis Sicht unter anderem die Anpassung der Bebauungspläne an die Anforderungen des Kreises Nordfriesland. „Ziel ist ein verträgliches Maß zwischen Dauerwohnen, Natur und Tourismus.“ Ein ganz persönliches Ziel sieht Dobrzinski darin, „die Ortsteile der Gemeinde Sylt einander noch näher zu bringen und die Zusammenarbeit der Inselgemeinden zu stärken“.
Bürgermeister Nikolas Häckel sprach in seiner Rede zu Beginn des offiziellen Teils nicht nur über vergangene und künftige Herausforderungen für Politik und Verwaltung. Er ging auch sehr persönlich auf seine Krankheit im vergangenen Jahr ein. Wie berichtet, hatte sich Häckel im Juni 2023 wegen einer psychischen Erkrankung für knapp drei Monate aus seinen Amtsgeschäften zurückgezogen und kehrte erst Anfang Oktober wieder ins Rathaus zurück. In seiner Rede sagte er dazu: „Mein Burnout war ja in vieler (mehr oder weniger qualifizierter) Munde. Ich kann Ihnen versichern: Mir liegt meine Aufgabe sehr am Herzen, mein Burnout ist kein ,Ausstieg auf Raten‘. Für mich gilt es, ein gesundes Maß an Engagement und Regeneration im Privatleben zu finden. Ich freue mich, dass meine persönliche Beratung und Meinung, meine persönliche Anwesenheit zu so vielen Gelegenheiten und Anlässen gewünscht ist, sei es in den politischen Gremien, in Vereinen und Verbänden. Mir bedeutet diese positive Resonanz bei jahrelanger destruktiver Kritik einiger – und allen Interessengruppen kann es halt keiner gleichzeitig recht machen – wirklich viel und tut gut. Ich danke sehr dafür.“
Und weiter sagte der Bürgermeister: „Und da ich schon am Dank sagen bin: Ich danke Ihnen, liebe Sylterinnen und Sylter, dass Sie unsere Gesellschaft und unseren Wirtschaftsstandort trotz aller Widrigkeiten einer Insel, die durch Wohnungsnot, Fachkräftemangel und eine mehr als unsichere – eigentlich sogar desaströse – Bahnverbindung geprägt ist, tragen. Ich wiederhole meinen Wunsch aus dem letzten Jahr: Lasst uns in diesem Jahr achtsam, ehrlich, respektvoll und wertschätzend miteinander umgehen.“


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Geschrieben von: Heiko Wiegand / veröffentlicht am: 16.01.2024
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