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Beratungs- und Behandlungszentrum an Keitumer Landstraße umgezogen

Fälle sind komplexer geworden

Foto: Heiko Wiegand Lars Wittmeier an seinem Schreibtisch im neuen Beratungs- und Behandlungszentrum an der Keitumer Landstraße

Insel Sylt/Tinnum. „Ich bin zufrieden mit dem Umzug. Und die Mitarbeiter sind es auch.“ Ein entspannter Lars Wittmeier sitzt an diesem Freitagmorgen in dem nagelneuen Besprechungsraum des neuen Beratungs- und
Behandlungszentrums Sylt (BBZ), das zwar schon am 1. August bezogen wurde, aber erst nach und nach zu dem um- oder ausgebaut wurde, was es heute ist. „Das neue BBZ ist großzügig gestaltet – und es ist alles neu und schön geschnitten“, freut sich der stellvertretende Leiter des BBZ im Gespräch mit unserer Zeitung. Für Gäste ist alles auf einer Ebene untergebracht. Und auch ein neues Behinderten-WC wurde bei der Planung nicht vergessen. Neueste Technik wurde verbaut in dem Gebäude in Tinnum, in dem früher die Werkstatt 36 untergebracht war. Das neue BBZ liegt unweit der Einmündung der L24 in die Keitumer Landstraße. Seine früher zentrale Lage am Westerländer Kirchenweg „wird mit dem neuen Standort mehr als ausgeglichen durch eine Bushaltestelle, die in unmittelbarer Nähe liegt, und außerdem stehen genug Parkplätze auf dem Gelände zur Verfügung“, erläutert Lars Wittmeier. Das neue BBZ wirkt hell und freundlich, die Atmosphäre ist einladend.

Immer häufiger Multiple Abhängigkeiten

Über zu wenig Arbeit können sich die Berater auch in den neuen Räumlichkeiten nicht beklagen. „Bei Menschen unter 50 zeigt sich immer mehr, dass sie mehrere Substanzen gleichzeitig zu sich nehmen“, berichtet Wittmeier von seiner Arbeit in der Beratung. Der Diplom-Sozialpädagoge und Sozialtherapeut ist seit Jahren in der Suchtkrankenhilfe engagiert und hilft vom Erstgespräch bis zur längeren Therapie.

Der klassische Alkoholabhängige ist bei den unter 50-Jährigen selten geworden, ist seine Erfahrung. „Viele jüngere Menschen mit Drogenproblemen nehmen zum Beispiel Cannabis, Speed oder Kokain – und allzu oft haben sie darüber hinaus auch kein soziales Umfeld.“ Für Lars Wittmeier gibt‘s also mehrere Punkte, wo er Hilfe ansetzen kann: Er ist nicht nur damit beschäftigt, die multiplen Abhängigkeiten zu therapieren, sondern er reguliert auch oft genug die Schulden seiner Klienten oder hilft bei drohender oder bereits eingetretener Wohnungslosigkeit. „Die Zahl der Fälle hat sich in diesem Jahr nicht verringert. Dafür sind diese Fälle insgesamt aber komplexer geworden.“ Darüber hinaus müssen die Verantwortlichen im BBZ mit Personalproblemen kämpfen. Lars Wittmeier ist in der Beratung für Suchtkranke derzeit allein. „Eine halbe Stelle in der Suchtberatung ist zurzeit unbesetzt“. Gleichwohl sind die BBZ-Mitarbeiter auf der Insel bestens vernetzt – seien es Ärzte, Kliniken auf der Insel und auf dem nahen Festland oder Selbsthilfegruppen. So blickt der Suchtexperte trotz aller aktuellen Widrigkeiten optimistisch in die Zukunft – und im Frühjahr nächsten Jahres wird es auch eine offizielle Einweihungsfeier für das neue BBZ an der Keitumer Landstraße geben. „Dann, wenn wirklich alles fertig ist.“
Gleich geblieben sind übrigens auch nach dem Umzug sämtliche Kontaktkoordinaten außer der Adresse:

Beratungs- und Behandlungszentrum Sylt
Keitumer Landstraße 36
25980 Sylt/Tinnum
Telefon 04651 8222020
bbz-sylt@dw-suedtondern.de
Offene Sprechstunden ohne Termin:
• Erziehungs- und Lebensberatung: Dienstag von 16 bis 17 Uhr, Freitag von 12 bis 13 Uhr
• Suchtberatung: Montag bis Freitag von 12 bis 13 Uhr


Geschrieben von: Heiko Wiegand / veröffentlicht am: 27.12.2022
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