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Sylter Welle wird dieses Jahr 30 Jahre alt – umfangreiche energetische Sanierung läuft

Einzigartige künstliche Intelligenz

Foto: Heiko Wiegand Sven Edling ist der technische Leiter des ISTS. Auf dem Dach der Sylter Welle zeigte er die umfänglichen Baumaßnahmen, mit deren Hilfe die Energiekosten deutlich gesenkt werden sollen. Damit wird künftig auch weniger CO2 ausgestoßen.

Westerland. Genau 30 Jahre alt wird die Sylter Welle in diesem Jahr. Im Jahr 1994 wurde das Freizeitbad,
direkt oberhalb der Strandpromenade und in bester City-Lage mehr als attraktiv platziert, eröffnet. Und erfindet sich derzeit neu – allerdings, ohne dass die Besucherinnen und Besucher davon etwas mitbekommen. „Denn unser Bad muss energetisch saniert werden, damit es wirtschaftlich auch in Zukunft zu betreiben ist“, sagte Sven Edling, technischer Leiter des Insel Sylt Tourismus-Service (ISTS), der das Bad betreibt.
Die technischen Um- und Ausbauten, das zeigte Edling bei einer Führung durch die Katakomben der Sylter Welle und über ihr Dach, sind gewaltig. „Denn die Aufrüstung der Anlagen mit solarthermischer und Wärmerückgewinnungstechnik war im Grunde ohne Alternative. Die Kosten würden sonst durch die Decke gehen – und damit verbunden natürlich auch die Eintrittspreise.“ Der erste Bauabschnitt der energetischen Sanierung steht aktuell kurz vor der Fertigstellung.
Hintergrund: Im Jahr 2022 sind nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine die Energiekosten explodiert. In diesem Zusammenhang beschloss der ISTS ein Konzept, das sich hauptsächlich um eine Frage drehte: „Wie können wir es schaffen, die Sylter Welle weiterhin bei gleichzeitiger Senkung der Betriebskosten attraktiv zu betreiben?“ Niedrigere Wassertemperaturen für die Gäste wollte man unbedingt vermeiden. Deutlich höhere Eintrittspreise aber auch. Was also tun?
Ein Ingenieurbüro aus Emden, das auf energetisches Sanieren von Schwimmbädern spezialisiert ist, wurde damit beauftragt, ein zukunftweisendes Energiekonzept aufzustellen. „Dieses Ingenieurbüro erarbeitete ein entsprechendes Konzept, für das alle Anlagenteile betrachtet wurden“, erläuterte Sven Edling. Die Ergebnisse wurden vom ISTS ausführlich bewertet. Am Ende überzeugten sie.
Die erste Baumaßnahme war die Errichtung einer Absorber-Solaranlage mit Wärmepumpe. Dabei musste vor allem auf das Thema Meerwasserbeständigkeit geachtet werden, denn die Anlage ist auf dem Dach installiert. Ein ganzjähriger Betrieb in Kombination mit einer Wärmepumpe ist dabei möglich.
Weiteres Potenzial zur Einsparung von Kosten ergab sich bei der Lüftung. Insgesamt wurden vier Lüftungsanlagen, zum Teil sogar im laufenden Betrieb, erneuert, weitere folgen. Diese Lüftungsanlagen verfügen über Luftleistungen von bis zu 20.000 Kubikmeter pro Stunde und haben einen sehr hohen Wärmerückgewinnungsgrad. Sie sind sogar zusätzlich mit Wärmepumpen zur Wärmerückgewinnung aus der Fortluft ausgestattet. Das führt zu höchster Effizienz. Darüber hinaus verfügen die Lüftungsanlagen über eine Regelungstechnik mit künstlicher Intelligenz, was in diesem Umfang in Deutschland einzigartig sein dürfte.
Damit hörten die Planungen allerdings nicht auf. Denn auch alle Heizungspumpen wurden erneuert. Allein mit dieser Maßnahme werden etwa 80 Pozent der Energie im Vergleich zu den alten Pumpen eingespart. Und: Eine kleinere Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von etwa 30 KWpeak wurde errichtet und trägt somit zur Steigerung des regenerativen Anteils in der Energieversorgung bei.
„Durch diese und weitere Maßnahmen werden jährlich etwa 340 Tonnen CO2 eingespart. Das Gesamt-Projekt dient somit nicht nur der Einsparung von Kosten, weil deutlich weniger Energie verbraucht wird, sondern es ist ein Beitrag zum Klimaschutz“, so Edling.
Und wo geht die Reise hin? Künftig folgen noch mehrere Bauabschnitte in der Sylter Welle. Und darüber hinaus gibt es Planungen, den Parklatz am benachbarten Syltness Center mit einer Photovoltaik-Anlage zu überdachen, um so weiterhin die Energiekosten zu senken und damit einen zusätzlichen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten.


Geschrieben von: Heiko Wiegand / veröffentlicht am: 26.03.2024
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