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Nach 45 Jahren geht Uwe Schambortski bei Renault in den Ruhestand

Ein Talent für den Verkauf

Foto: Heiko Wiegand Letzte Tage an seinem Schreibtisch im Autohaus Georg Nielsen: Nach 45 Jahren geht Uwe Schambortski Ende Januar in den Ruhestand.

Westerland. Eine Anzeige in der Zeitung führte ihn dahin, wo er seit 45 Jahren beruflich seinen Weg geht. Uwe Schambortski saß an diesem Morgen entspannt an seinem Schreibtisch im Autohaus Georg Nielsen und lächelte. „Was so eine Anzeige bewirken kann. Ich saß an diesem Morgen im Dezember 1978 bei meiner Oma in Bordelum in der guten Stube. 1978 hatten wir die Schneekatastrophe in Schleswig-Holstein. Da machte ich mich dann bei diesem Wetter zwischen Weihnachten und Silvester auf den Weg nach Sylt, nachdem ich die Anzeige gelesen und mit Christian Nielsen telefoniert hatte. Ich wollte zum Bewerbungsgespräch, weil mich die Stelle interessierte.“ Schambortski, damals knapp 19 Jahre alt, traf sich mit Christian Nielsen in Westerland. Mit im Gespräch: Sönke Hansen, Kfz-Meister in der Werkstatt des Autohauses.

Das Gespräch ging gut aus für den Bewerber. Am 1. Februar 1979, vor 45 Jahren, hat er bei Nielsen angefangen. „Die Ausbildung zum Kraftfahrzeug-Mechaniker hatte ich ja schon. Ich fing damals also direkt in der Werkstatt als junger Geselle an.“
Aber schon kurze Zeit später sollte sich zeigen, dass Schambortski Autos nicht nur reparieren konnte, sondern auch verkaufen. „Mein Chef hatte damals das Potenzial in mir erkannt. Aber der Reihe nach. Ich habe mit Peter Petersen in der Werkstatt gearbeitet. Wir haben uns damals alte Autos geschnappt, die wieder aufgemöbelt und dann verkauft. Ein junges Mädchen ist damals mit ihrem Vater zu uns reingekommen und hat meinen Chef gefragt, ob er nicht ein Auto für seine Tochter hätte. Hatte er nicht. Aber ich habe das mitbekommen und habe die beiden angesprochen. ,Sie suchen ein Auto für Ihre Tochter? Da habe ich was.‘“
Schambortski erkannte, dass er Autos verkaufen kann. Vormittags arbeitete er in der Werkstatt, fuhr mittags nach Hause, duschte, zog sich um und verkaufte nachmittags Autos. „Wir sind damals ja noch zu den Kunden rausgefahren, in die Gewerbebetriebe, das hat manchmal Stunden gedauert.“
Step by Step verkaufte er immer mehr Autos. Und irgendwann war es dann soweit, dass er nicht mehr beides schaffte: gleichzeitg Autos zu reparieren und zu verkaufen. Er bekam weiter seinen Stundenlohn als Mechaniker, diese Uhr ging weiter. Aber er verkaufte jetzt Autos. „Ich habe nie Provision bekommen.
Und ich habe mir damals gedacht, dass das doch egal ist, ob ich nun sauber und ordentlich Autos verkaufe oder ob ich in der Werkstatt arbeite.“ Schambortski absolvierte eine zweite Ausbildung zum geprüften Automobilverkäufer. Und wurde auf diesem Weg richtig erfolgreich. In den letzten 20 Jahren kam er immer unter die ersten fünf Gewerbeverkäufer in ganz Deutschland. „Die besten fünf werden von Renault immer prämiert und dann eingeladen.“ Und so kam Uwe Schambortski durch halb Europa und erlebte eine schöne Zeit. Spätestens jetzt wusste er, dass er‘s kann. Aber was muss man können, um es zu können? „Ich habe mich immer als Bindeglied zwischen meinem Kunden und meinem Chef gefühlt. Mein Chef muss Geld verdienen und meine Motivation ist, den Kunden zufrieden zu machen. Der Kunde soll auch nicht zu viel bezahlen. Ich bin das Bindeglied.“ Er hat nie auf Provision gearbeitet, deshalb war er nie in der Situation, möglichst viel zu verkaufen – und möglichst teuer. Das gab ihm die Freiheit, die Interessen seines Chefs und seiner Kunden zusammenzubringen. Provision war für ihn, den erfolgreichen Verkäufer, also nicht wichtig? „Geld ist wichtig, klar. Ich muss ja meine Familie ernähren. Aber es ist eben nicht alles.“
Uwe Schambortski saß an diesem Morgen an seinem Schreibtisch im Autohaus und blickte auf seine 45 Jahre bei Nielsen zurück. Nächsten Mittwoch, am 31. Januar, hat er seinen letzten Tag. Und dann? Was hat er dann vor? „Ich habe so viele andere Dinge, die ich machen möchte. Ich bin ja für die SWG in der Politik unterwegs, bei den Motocrossern, bei der DLRG und beim Rettungscorps. Ich habe drei Jungs, die hier auf der Insel leben und eine Tochter, die im Rheinland wohnt. Da wird‘s mir sicher nicht langweilig.“


Geschrieben von: Heiko Wiegand / veröffentlicht am: 24.01.2024
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