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Impfzentrum auf Sylt lässt auf sich warten

Ein Start mit Hindernissen

Foto: M. Krüger Wo das Impfzentrum entstehen soll, ist noch nicht klar. Im Gespräch ist unter anderem das Testzentrum des ISTS in der Villa Kunterbunt.

Kreis Nordfriesland/Westerland.(ros) Die Impfkampagne gegen das Coronavirus ist am Montag auch im Kreis Nordfriesland angelaufen – wenn auch schleppend, weil nicht genügend Impfstoff vorhanden ist. Pro Kreis ist in Schleswig-Holstein gerade mal ein Impfzentrum in Betrieb gegangen. In Nordfriesland befindet sich das Impfzentrum in der Husumer Messehalle. „Solange der Impfstoff nur in kleinen Mengen vorhanden ist, ist es nicht effizient, den Impfstoff über mehrere Impfzentren zu verteilen“, erklärte die Sprecherin des Kreises Nordfriesland, Dagmar Schulze. Wenn die Menge an verfügbarem Impfstoff steigt, soll auch das Niebüller Impfzentrum den Betrieb aufnehmen, das momentan im „Stand-by-Modus“ auf seinen Einsatz wartet. Auch auf Sylt ist ein Impfzentrum geplant. Wann und wo es entstehen soll, ist derzeit allerdings noch völlig unklar.

Keine abschließende Lösung
Vertreter von Gesundheitsbehörden und der Insel- und Halligkonferenz haben sich in einer Videokonferenz über das weitere Vorgehen abgestimmt. „Es findet ein Austausch zwischen den Behörden, Kassenärztlicher Vereinigung und der Insel- und Halligkonferenz statt, aber es wurde bisher keine abschließende Lösung gefunden“, so die Sprecherin des Kreises. Es ist allen klar, dass es auch Impfmöglichkeiten auf den Inseln geben muss. „Die Frage ist nur: wann“, sagte Natalie Eckelt, Geschäftsführerin der Insel- und Halligkonferenz.

Der Zeitpunkt hänge davon ab, wann die Impfdosen geliefert werden. Dies wird voraussichtlich aber erst Ende Februar, Anfang März der Fall sein.

Impfen auf dem Festland
Das Impfzentrum in Husum kann prinzipiell auch von Syltern genutzt werden, wenn es ihnen gelingt, einen Termin zu bekommen und sie die lange Anreise nicht scheuen. „Es war tatsächlich schon ein Paar aus Sylt zum Impfen hier“, berichtete Dagmar Schulze. Dazu müssen Interessenten einen Impftermin vereinbaren. Dies kann über den Arztruf 116 117 geschehen oder online unter der Adresse www.impfen-sh.de/sh/start. 28.000 Impfdosen werden wöchentlich an Schleswig-Holstein geliefert, das reicht bei weitem nicht für die mehreren 100.000 Menschen der Priorität 1 aus, die vorrangig geimpft werden sollen.

Impftermine ausgebucht
Es ist nicht so einfach, einen Impftermin zu erhalten, da die Termine im Internet schnell ausgebucht sind. Auch bei der Hotline muss man viel Geduld mitbringen – die Nummer ist komplett überlastet. Das Impfkontingent im Internet war innerhalb von kürzester Zeit vergeben. Auf der Impf-Webseite findet sich folgender Hinweis: „Danke für Ihr großes Interesse. Die Impftermine der zweiten Woche sind leider ausgebucht. Die verfügbaren Termine sind abhängig von der verfügbaren Impfstoffmenge. Bitte versuchen Sie es ab Dienstag, 12. Januar, 8 Uhr, erneut.“

Impfzentren auf den Inseln
Um den meist betagten Menschen eine längere Anreise zu ersparen, sollen Impfzentren auf den Inseln aufgebaut werden. Dazu hat eine Videokonferenz stattgefunden, die vom Land Schleswig-Holstein initiiert wurde, um die Impfsituation auf den Inseln und Halligen abzustimmen. Vorrangig ging es um Personen der Priorität I (Menschen über 80 und medizinisches Personal). Dieser Personenkreis kann sich momentan nur bei den Impfzentren auf dem Festland anmelden. „Es ist aber nicht so gedacht, dass sich alle auf den Weg machen mit Fähre, Bus und Bahn, wo doch alle auf Abstand gehen sollen. Das passt nicht zusammen“, erklärte Natalie Eckelt, Geschäftsführerin der Insel- und Halligkonferenz im Gespräch mit der „Sylter Zeitung“. „Es sind sich alle einig, dass die Insulaner auf den Inseln selbst, also vor Ort, geimpft werden sollen“, so Eckelt. Über den Zeitpunkt, wann das sein soll, könne man momentan nur spekulieren: „Das hängt von den Impfstoffmengen ab, wann ausreichend Impfdosen zur Verfügung stehen.“

Insularer Impfstart im März?
Für die mobilen Impfwilligen soll es ein festes Impfzentrum auf Sylt geben. Bewohner von Altenheimen oder Menschen, die nicht mobil sind, werden von Impfteams vor Ort aufgesucht. Wo auf Sylt das Impfzentrum entstehen soll, ist noch nicht klar. Im Gespräch ist unter anderem das Testzentrum des ISTS an der Promenade. Die infrastrukturellen Begebenheiten werden gerade geprüft, heißt es dazu aus der Verwaltung der Gemeinde Sylt. Mit dem Beginn der Impfungen laut Insel- und Halligkonferenz wird erst Ende Februar/Anfang März gerechnet.

Wer darf geimpft werden?
Zuerst werden Menschen geimpft, die 80 Jahre oder älter sind, oder die in der Altenpflege, in der Notfallrettung oder in einer medizinischen Einrichtung tätig sind. (Priorität I) Die Terminkontingente werden nur wochenweise vergeben.

Impfzentrum Husum
Das Husumer Impfzentrum (Am Messeplatz 12–18) hat täglich von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Die Linie 4 hält ab sofort auch an der extra eingerichteten Haltestelle „Messehalle/Impfzentrum“ Die Stadtbuslinie 4 fährt montags bis samstags alle 30 Minuten vom Husumer ZOB in acht Minuten zum Impfzentrum. Die genauen Betriebszeiten der Linie 4 und weitere Hinweise hat die Stadt unter www.husum-bus-impfzentrum.de zusammengestellt.


/ veröffentlicht am: 08.01.2021
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