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Mehr Gäste im Inselsüden trotz Corona-Einschränkungen

Ein gutes Jahr für Hörnum

Foto: Peter Marnitz Auf dem Bild sind zu sehen (v.l.): Peter Ulf Geisler, Dennis Schaper und Udo Hanrieder von der Allgemeinen Wählergemeinschaft Hörnum (AWGH).

Hörnum. Unter dem beleuchteten Weihnachtsbaum auf dem strandnahen Parkplatz an der Hafenstraße parken auch in der Adventszeit einige Autos mit Kennzeichen, die die Besitzer als Süd- oder Westdeutsche ausweisen. Die Saison ist auch während der trüben und nasskalten Dezembertage im Inselsüden nicht beendet. Auch wenn der Dunst die Spitze des Leuchtturms verhüllt, ist Hörnum für manche Gäste eine Reise wert.

Diese Verlängerung der Saison liefert auch einen Teil der Erklärung, warum Peter Ulf Geisler als Leiter des Tourismus-Service Hörnum und Udo Hanrieder (AWGH) als Vorsitzender des Tourismusausschusses der Gemeindevertretung für das Jahr 2021 trotz aller coronabedingten Einschränkungen eine Zunahme an Gäste-Übernachtungen gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 verzeichnen können. Für Geisler, der seine Aufgabe als „Kurdirektor“ erst Anfang der Saison übernahm, eine schöne Eröffnungsbilanz: „Trotz des Lockdowns zu Jahresbeginn hatten wir 2021 hier höhere Buchungszahlen und mehr Übernachtungen als im letzten ,normalen‘ Jahr 2019. Auch die Zahl der Tagestouristen ist im Vergleichszeitraum signifikant gestiegen, das können wir an den verkauften Kurkarten ablesen.“ Da das Jahr und die Saison noch nicht beendet sind, liegen die endgültigen Zahlen noch nicht vor.

Einen Grund für diese auf den ersten Blick überraschende Entwicklung sieht der AWGH-Politiker Hanrieder in der Tendenz, dass mehr Wassersportler die Vorzüge Hörnums zu schätzen wissen: „Mit unserem Oststrand bieten wir auch für Surf-Anfänger ein optimales Revier.“ Auf sportliche Gäste setzt der Hörnumer Tourismus-Chef deshalb auch für die Zukunft. Ein Outdoor-Fitness Angebot mit verschiedenen Bewegungsmöglichkeiten, vom Beach-Soccer bis zu Turngeräten, soll den Strandbereich noch attraktiver machen. Auch eine Triathlon-Trainingsmöglichkeit soll das Angebot abrunden. Ideen, die auch vom Vorsitzenden des Tourismus-Ausschusses geteilt werden. Eine deutliche Steigerung konnte auch der Campingplatz bei den Gästezahlen verzeichnen. Hörnum profitierte dabei von dem allgemeinen Corona-Trend, dass viele Gäste ihre Urlaubsbehausung selbst mitbringen und die Ferien in Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil verbringen. Um diese neugewonnenen Gäste zu halten, soll in den nächsten Jahren kräftig in den Platz hinter den Dünen investiert werden. Nach den Vorstellungen von Peter Ulf Geisler und Udo Hanrieder bedürfen fast alle Service-Einrichtungen der Anlage einer gründlichen Ertüchtigung: „Das geht vom Empfang bis zu den Sanitäranlagen, da müssen wir etwas tun.“ Beflügelt werden diese Pläne durch das vorläufige betriebswirtschaftliche Ergebnis. Erstmals seit Jahren weist der Hörnumer Campingplatz 2021 ein Plus in der Bilanz aus. Und dieser Gewinn soll nach dem Willen Geislers auch in den kommenden Jahren erzielt werden. Die Idee, Natur- und Umweltschutz in Hörnum mit dem Tourismus in Einklang zu bringen, wird von Dennis Schaper von der Schutzstation Wattenmeer positiv bewertet. Es sind nicht nur viele naturkundliche Führungen, die auf großes Interesse bei den Feriengästen stoßen, es ist auch nicht nur die Info-Säule zum Thema Weltnaturerbe, die immer gern besucht wird. Dass weniger auch mehr sein kann, hat in diesem Jahr das Projekt der „Ruhezone“ an der Odde. Dort wurde ein Strandbereich abgesperrt, um dort zum Beispiel Tieren ein Rückzugsgebiet zu schaffen. „Das wurde von den Gästen sehr positiv aufgenommen“, bilanziert Schaper. Überhaupt stoße die Arbeit der Schutzstation auf großes Interesse bei Touristen: „Hier in der Natur kann man viele Menschen für die Probleme der Ökologie und des Klimawandels sensibilisieren. Wir werden hier bei unserer Arbeit stark unterstützt und arbeiten gut mit dem Tourismus-Service zusammen.“ Hörnum, das einst den Ruf eines verschlafenen Nestes hatte, ist in den Augen der Tourismus-Experten auf einem guten Weg. Dazu kann der neue „Kurdirektor“ auch wirtschaftlich eine positive Bilanz vorweisen: „Wir gehen beim Tourismus-Service für 2021 von einem Überschuss in Höhe von rund 60.000 Euro aus. Das bedeutet, dass die Gemeinde nicht, wie in den letzten Jahren zuvor, einen Verlust ausgleichen muss. Vor dem Hintergrund, dass wir auch in vielen Bereichen Preissteigerungen verkraften mussten, kann ich mich nur darüber freuen, was wir hier geschafft haben.“ Auch im Inselsüden hofft man darauf, dass die Corona-Pandemie nicht auch im nächsten Jahr das Leben bestimmt. Dann können vielleicht auch wieder Trauungen im Leuchtturm stattfinden, die in diesem Jahr leider ausfallen mussten. Familienvater Peter Ulf Geisler: „Wir setzen auf eine positive Zukunft. Und was bedeutet mehr für die Zukunft als die Gründung einer Familie.“


Geschrieben von: Peter Marnitz / veröffentlicht am: 21.12.2021
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