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Ursprünge der Biike liegen im Dunkeln

Bekenntnis zur friesischen Heimat

Foto: Friesenrat Sektion Nord Die Biike brennt – wie seit Jahrhunderten. Experten schätzen, dass bereits Ende des 17. Jahrhunderts Biiken gebrannt haben.

Insel Sylt. Stumm stehen warm verpackte Menschen – Kinder, Eltern und Großeltern – um das loderne Feuer herum. Es ist frostig, der 21. Februar. Bevor sie andächtig zusehen, wie der Berg aus Holz zu Asche wird, sind Einheimische und Auswärtige mit Fackeln in den Händen zum Biike-Platz gelaufen. Diese werden nach und nach in das Feuer geworfen, der aus Reisig, Gartenschnitt, alten Ästen und Tannenbäumen aufgeschüttet wurde. Dann erfolgt der Ruf auf Friesisch: „Tjen di Biiki ön!“, zünde die Biike an. Die Feuerzeichen lodern entlang der Nordseeküste und auf den Inseln. Biike – das ist Tradition, Fest, Identität – und Geheimnis.
Denn den genauen Ursprung des Festes kennt man nicht wirklich. Viele Mythen ranken sich um die „Biike“. Die eine Geschichte: Mit den Feuern wurden die Walfänger verabschiedet Die andere: Mit dem Feuer soll dem Winter der Garaus gemacht werden. So oder so – das Biikebrennen ist das Nationalfest der Friesen. Friesenexperten schätzen, dass noch am Ende des 17. Jahrhunderts die ersten Biiken auf Sylt gebrannt haben. Mit ihnen sollte der germanische Gott Wotan gnädig gestimmt werden, den Winter endgültig zu verbannen und den Frühling einzuläuten. Doch wie kamen die Walfänger ins Spiel? Vielleicht liegt das am Petritag, der am 22. Februar, also einen Tag nach Biike, gefeiert wird. Heute ist dieser Tag vor allem für die Kinder ein Fest, das dem Fasching ähnelt. Und am Abend feiern die Erwachsenen in den Gaststuben. Der Ursprung des Feuers wird wohl ein Mysterium bleiben. Aber dort, wo es brennt, bekennen sich die Menschen zu ihrer friesischen Heimat.


Geschrieben von: Nicole Lütke / veröffentlicht am: 20.02.2023
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