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2021 wurde die Feuerwehr Morsum 100 Jahre alt

Alles andere als altes Eisen

Foto: Nicole Lütke Der Vorstand der Morsumer Feuerwehr mit Wehrführer Jan-Christian Lauritzen.

Morsum. Retten, Löschen, Bergen, Schützen: Die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehren (FFW) kümmern sich um unsere Sicherheit. Die Arbeit ist vielfältig: Von der Brandbekämpfung bis zur Technischen Hilfeleistung ist alles dabei. Was dabe vielen Menschen nicht klar ist: Rund 95 Prozent der Feuerwehrleute in Deutschland sind ehrenamtlich tätig.
Das gilt selbstverständlich auch für die Kameraden der FFW in Morsum. Die Wehr konnte im vergangenen Jahr ein stolzes Jubiläum feiern: Sie wurde am 13. Oktober 1921 gegründet und somit 100 Jahre alt.

Doch aufgrund der Corona-Pandemie konnte dieses Jubiläum nicht wie erhofft mit Einwohnern und Gästen gefeiert werden. Am kommenden Samstag wird der 100. Geburtstag der Wehr mit geladenen Gästen in einem würdigen Rahmen begangen.
Die FFW Morsum besteht zurzeit aus 40 Aktiven und 20 Ehrenmitgliedern. Wehrführer Jan-Christian Lauritzen ist seit drei Jahren Chef der Wehr. Der gebürtige Morsumer engagiert sich seit der Jugend in der Feuerwehr. Schon Vater und Großvater waren Mitglieder. „Ein paar Freunde von mir sind zur Feuerwehr gegangen, da bin ich einfach mitgegangen. Ich fand die Arbeit interessant und bin mit 17 Jahren eingetreten“, erinnert sich Lauritzen.

Aktuell hat die Wehr ein Löschgruppenfahrzeug, das zur Brandbekämpfung und Menschenrettung eingesetzt wird. Die Ausrüstung umfasst eine vierteilige Steckleiter, vier Pressluftatmer, ein Atemschutzüberwachungssystems und zwei zweier Fluchthauben. Diese schützen eine Person, die aus einem Feuer gerettet werden muss, weitestgehend vor Atemgiften. Fluchthauben sind keine Atemschutzgeräte für Einsatzkräfte der Feuerwehr. Das Fahrzeug ist mit einem speziellen Bahnrettungssatz ausgestattet. „Unsere Wehr wird gerufen, wenn auf dem Hindenburgdamm etwas passiert und dazu brauchen wir die passende Ausrüstung“, so Lauritzen. Er erinnert sich an einen besonders tragischen Fall, bei dem ein Lkw vom Autozug gestürzt ist und der Fahrer sein Leben verlor. „Es gibt schon Einsätze, die man nicht vergisst“, sagt er. Die Morsumer Feuerwehr wird zu rund zehn Einsätzen im Jahr gerufen. „Das ist allerdings von Jahr zu Jahr unterschiedlich.“

Zur Fahrzeugflotte gehören noch ein Mehrzweck- und Gerätefahrzeug; vier Fahrzeuge sind es insgesamt „Wir sind technisch gut ausgestattet“, sagt der Wehrführer. Das gilt allerdings nicht für das Feuerwehrhaus selbst, das ein bisschen in die Jahre gekommen ist. „Wir haben wenig Platz für unsere Bekleidung, es ist ein bisschen eng.“

Zwei Löschgruppen hat die Wehr aktuell. Dies treffen sich am ersten bzw. zweiten Dienstag im Monat. Dazu trifft sich noch der Vorstand seperat, um wichtige Vorgänge zu besprechen – und die Fahrzeughalle zu putzen. „Das gehört dazu“ sagt Lauritzen und lacht.
Der Altersdurchschnitt der Wehr liegt zwischen 35 bis 50 Jahre. Bis zum 67 Lebensjahr darf man als aktiver Feuerwehrmann arbeiten, danach geht man in die Ehrenabteilung. Zwei junge Frauen gehören zur Wehr, die beiden sind 18 bzw. 19 Jahre alt. „Die waren schon in der Jugendfeuerwehr dabei.“ Dieser kann man ab dem 10. Lebensjahr beitreten. „Es ist heute schwieriger als in vergangenen Jahrzehnten, junge Leute für die Feuerwehr zu begeistern“, sagt der Wehrchef. Viele haben heute andere Interessen.

Wie die Zukunft der Wehren in ein paar Jahren aussehen wird, weiß auch der gebürtige Morsumer nicht. „Vielleicht wird man dahinkommen, kleinere Wehren zusammenzulegen.“ Nicht jede Wehr hat heute schon eine volle Ausrüstung zur Verfügung – ein Beispiel sind die Löschschläuche. Werden im Einsatz längere Schläuche gebraucht, springt eine Nachbarwehr ein.
„Ich habe es nie bereut, in die Feuerwehr gegangen zu sein. Sich ehrenamtlich zu engagieren macht Spaß.“


Geschrieben von: Nicole Lütke / veröffentlicht am: 05.07.2022
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