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Spendenaktion der SU und Dehoga Sylt

123.000 Euro für Ahrweiler

Foto: Vollrath Die Betroffenen vor Ort sind dankbar für jede Hilfe

Insel Sylt. Auf Sylt waren im Juli des vergangenen Jahres viele Menschen fassungslos, als sie von der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen erfuhren. Bilder von überfluteten Orten, weggespülten Häusern und Straßen und von verzweifelten Menschen, die nur ihr eigenes Leben retten konnten, wirken bis heute nach und haben wie in ganz Deutschland auch auf der Insel eine große Spendenbereitschaft ausgelöst. Die Bilanz der Geschehnisse ist dabei auch knapp sieben Monate später nur schwer zu fassen: 134 Tote, 766 Verletzte, unzählige Traumatisierte und Schäden allein an der kommunalen Infrastruktur in Höhe von geschätzt 1,7 Mrd. Euro.
Für den Verein Sylter Unternehmer und den Dehoga Sylt war da schnell klar, dass auch sie ihren Beitrag dazu leisten wollten, um den Menschen vor Ort zu helfen.

Nur wenige Tage später riefen sie in Kooperation mit allen Inselgemeinden die Aktion „Sylt hilft“ ins Leben, mit der Unternehmen und Privatpersonen angesprochen wurden. In zahlreichen Geschäften und Firmen wurden daraufhin Spendenboxen aufgestellt, um so möglichst unbürokratisch Unterstützung zu ermöglichen. „Da wir als Wirtschaftsverbände aus steuerlichen Gründen für diese Aktion keine Spendenquittungen ausstellen können, hat die Gemeinde Sylt das Konto zur Verfügung stellt, wofür wir sehr dankbar sind“, erklärt Ronald Glauth, Geschäftsführer des Vereins Sylter Unternehmer dazu.

Und das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen. Mit rund 170 Einzelspenden wurden knapp 123.000 Euro gesammelt, die mittlerweile auch schon in Ahrweiler angekommen sind – einer Stadt, die ganz besonders von den Überschwemmungen betroffen war und auch heute noch mit den Folgen zu kämpfen hat. „Als Insulaner, die das Thema Klimaveränderung ja auch direkt vor der eigenen Haustür haben, war es uns wohl ein besonderes Anliegen, den Menschen dort zu helfen“, versucht Glauth, den Erfolg der Aktion zu erklären.

Ein Großteil der Spenden wurde für die Bereitstellung von regionalen Einkaufsgutscheinen verwendet. „Der Gedanke, die Gutscheine ausschließlich regional zu verwendenden, war einerseits, den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt zu helfen, zugleich aber auch ein wichtiger Impuls für die lokale Wirtschaft, den Einzelhandel, die Gastronomie sowie das Handwerk im Stadtgebiet, die allesamt ebenfalls schwer von dem Flutereignis betroffen sind“, erklärt Michael Rennenberg von der Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler dazu auf Anfrage.
„Ein zweiter Teil der Spenden wurde dafür verwendet, sogenannte ‚Wintertreffpunkte‘ zu finanzieren, in denen sich die Betroffenen nachmittags und abends zum Austausch bei einem Getränk treffen und im Gespräch bleiben können“, so Rennenberg weiter.

Der Wiederaufbau der Region bleibt eine Mammutaufgabe, die noch über Jahre sämtliche finanziellen und personellen Ressourcen vor Ort binden wird. Und auch wenn viele Menschen ihr Zuhause verlassen mussten und vorübergehend in Provisorien untergekommen sind, wird alles versucht, wieder einen normalen Alltag zu leben – der eigenen Arbeit nachzugehen, die Schule zu besuchen und das soziale Leben zu pflegen.

„Es ist nach wie vor eine tägliche Herausforderung und Belastung. Bei manchen ist immer noch nicht klar, ob und wann sie in ihr altes Haus oder ihre ehemalige Wohnung zurückkehren. Auch die Suche nach dauerhaftem Wohnraum ist ein Problem. Hinzu kommen die vielen psychischen Traumata durch die Flutnacht, deren Aufarbeitung ja auch ein langer Weg ist und die bei vielen noch gar nicht begonnen hat“, schildert Rennenberg die aktuelle Lage. Darüber hinaus stehe gerade bei vielen Privatpersonen das Warten auf Handwerker und benötigte Materialien für den Wiederaufbau auf der Tagesordnung.

Den Betroffenen sei es wichtig, dass sie nicht vergessen werden und die Katastrophe im öffentlichen Bewusstsein nicht verblasse, so Rennenberg. „Daher ist es wichtig, dass auch in den kommenden Monaten weiterhin freiwillige Helferinnen und Helfer zur Unterstützung ins Tal kommen.“


Geschrieben von: Sylt Connected / veröffentlicht am: 08.02.2022
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