Einsatz in den Naturschutzgebieten
Kanadische Beeren unerwünscht
Foto: Schutzstation Wattenmeer Die gesammelten Cranberrys können mit nach Hause genommen werden – ein Gefäß ist dafür mitzubringen.Insel Sylt. Mit dem herbstlichen Wetter beginnt wieder die Zeit der aktiven Einsätze in den Naturschutzgebieten. Auch in diesem Jahr sollen eingeschleppte Pflanzenarten wie die kanadische Cranberry aus den feuchten Dünentälern entfernt werden. Obwohl die Pflanze in Müslis oder Gebäck beliebt ist, ist sie in den Sylter Dünentälern unerwünscht.
Die Cranberry verbreitet sich effektiv über Rankenausläufer und Samen und verdrängt dabei empfindliche und inzwischen seltene heimische Arten wie Sumpfbärlapp, Sonnentau und Kreuzkröte. Wie gelangt die Cranberry in die Sylter Dünen? „Früher wussten die Seefahrer, dass die Cranberry ein Superfood ist, und nahmen die vitamin C-reiche Beere gegen Skorbut auf ihre langen Reisen mit. Vielleicht ist ein Fass davon über Bord gegangen und wurde durch Vögel verbreitet“, erklärt Angela Schmidt, Biologin und Stationsleitung der Schutzstation Wattenmeer. Um die Ausbreitung der Cranberry einzudämmen und seltenen Pflanzen wieder Freiraum zu geben, müssen die langen, dünnen Ausläufer von Hand aus dem Boden gezogen werden.
Interessierte können am kommenden Samstag, 26. Oktober, 11.30 Uhr (Treffpunkt: Bushaltestelle Hörnum Nord, ohne Anmeldung) oder am Sonntag, 27. Oktober, um 9 Uhr die roten Beeren in den Dünen absammeln. Für diese Tour ist eine Anmeldung unter botschaft@naturschutz-sylt.de notwendig. Treffpunkt ist an der Buhne 16 in Kampen.
„An den bearbeiteten Flächen finden wir auch wieder Sonnentau, der in dem Dünental zurück ist“, freut sich Angela Schmidt. Jeder ist eingeladen, der Schutzstation Wattenmeer zur Hand zu gehen. Neben der Motivation, zum Erhalt bedrohter heimischer Pflanzen und der landschaftlichen Vielfalt beizutragen, gibt es einen weiteren Anreiz: Die Beeren der Cranberry-Pflanze dürfen für den persönlichen Gebrauch eingesammelt werden. Dies ist eine seltene Gelegenheit, das Schutzgebiet zu betreten.
Geschrieben von: Nicole Lütke / veröffentlicht am: 24.10.2024