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Beherbergungsbetriebe müssen im Infektionsfall Quarantäne organisieren

Verantwortung bei Gastgebern

Foto: Shutterstock // joel bubble ben

Insel Sylt.(P.M.) Wenn der Tourismus in Nordfriesland und Sylt tatsächlich ab dem 1. Mai eingeschränkt wieder beginnen sollte, sind die Beherbergungsbetriebe dafür verantwortlich, dass ihre Gäste alle zwei Tage auf das Coronavirus getestet werden.

Diese Bedingung stellte das Land bereits in seinem Konzept zur Durchführung touristischer Modellprojekte, das die Grundlage für die Bewerbung des Kreises Nordfriesland war. Bei den Test-Anforderungen sah das Sylter Modellprojekt sogar noch strengere Regeln vor. Demenstprechend wurde auf der Insel auch ein Sytem von Teststationen eingerichtet, das auf eine Kapazität von rund 100.000 Tests pro Woche hohgefahren werden kann. „Die meisten Hotels, Campingplatzbetreiber und Ferienwohnungsvermieter werden eine Kooperation mit einer Teststation in der Nähe eingehen können, die ihre Gäste regelmäßig mittesten kann“, erläutert Landrat Florian Lorenzen.

Dem vom Land genehmigten Konzept des Kreises zufolge ernennt jeder teilnehmende Betrieb einen Testbeauftragten, der für die Testungen des Personals sowie der Gäste verantwortlich ist. Diese Person muss sicherstellen, dass eine vorhandene Teststation zur Verfügung steht – oder, dass ausreichend eigene geschulte Kräfte für Testungen und Kontrollen vorhanden sind.Mehrere Beherbergungsbetriebe können sich auch zusammentun, um ihr Personal und ihre Gäste regelmäßig zu testen. Wenn nur das Personal der Betriebe dort getestet wird, müssen die Betriebe die Kosten selbst tragen.

Eine weitere Vorschrift des Kreises birgt ein Risiko für Gastgeber: Sollte während der Beherbergung eine Quarantäne oder Isolation wegen des Verdachts einer Infektion mit SARS-CoV-2 erforderlich sein, ist dies durch den Beherbergungsbetrieb zu gewährleisten. Beherbergungsbetrieb und Gast haben bereits vor Anreise eine Regelung über die Kostenfolge und die Vorgehensweise bei notwendiger vorzeitiger Abreise oder notwendigem verlängertem Aufenthalt zu vereinbaren.Allen Beteiligten ist bewusst, dass nicht jeder Betrieb diesen Aufwand treiben kann oder will. „Das Modellprojekt bedeutet nicht, Urlaub zu machen wie 2019. Wir nehmen die Corona-Gefahr sehr ernst. Das Land hat die Sonntagsöffnung von Geschäften ja zunächst ausgesetzt, und ohne aktuelles Testergebnis darf man nicht einmal in einem Restaurant Kaffee trinken“, betont Florian Lorenzen. Er verweist auf die vorgesehene wissenschaftliche Begleitung des Modellprojekts: Sie soll aus den in Nordfriesland gewonnenen Erfahrungen Politikempfehlungen für ganz Deutschland ableiten.

Der Landrat appelliert an alle Reisewilligen, auf keinen Fall spontan ohne vorherige Buchung und negativen Corona-Test anzureisen: „Das gilt auch für Camper und Wohnmobile. Es wird verschärfte Kontrollen geben, um wildes Campen zu unterbinden. “Florian Lorenzen betont, dass jeder Betrieb selbst entscheidet, ob er unter den Bedingungen der Modellregion öffnen will oder ob er es vorzieht, geschlossen zu bleiben.


/ veröffentlicht am: 21.04.2021
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