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269 neue Wohneinheiten in Westerland Nord

Neues Quartier für Sylter

Foto: eins:eins So könnte eine begrünte Quartiersmitte aussehen: In einem Areal südlich der Inselverwaltung werden Wohnungen für rund 700 Sylter gebaut.

Westerland. Sylt ist ausgeblutet – der Exodus der Einheimischen, der alteingesessenen Insulaner, er dauert schon viel zu lange. Auch wenn es verschiedene Gründe dafür geben mag – einer wird seit Jahren
gebetsmühlenartig wiederholt: Es fehlt bezahlbarer Wohnraum. Junge Familien und Menschen, die mitten im Arbeitsleben stehen, pendeln täglich vom Festland zur Arbeit herüber – doch wohnen können sie auf Sylt nicht. Das hat das Inselleben nachhaltig geschwächt: Es fehlt an Familien mit Kindern und an Ehrenamtlichen, die sich in den Vereinen engagieren.
1.175 ist die magische Zahl: So viele Wohnungen gab es am 31. Dezember 2022. Ab Mitte 2025 werden 269 Wohneinheiten dazu kommen. Auf einem Areal südlich der Inselverwaltung (StoV) entsteht ein neues Wohnquartier – Westerland Nord.
Allerdings wird es einige Jahre dauern, bis alle Wohnungen bezugsfertig sind. Es ist eines der größten Bauprojekte der Gemeinde seit Jahren. „Das Quartier liegt im Norden von Westerland, ist dennoch sehr zentral gelegen und verkehrstechnisch zur Innenstadt gut erreichbar“, charakterisiert Gerd Nielsen (SPD), Vorsitzender des Wohnungsbauausschusses, das neue Wohngebiet im Gespräch mit der Sylter Zeitung.
Es soll vor allem ein sozial diverses Quartier werden, in dem Menschen mit unterschiedlichen Familien- und Einkommenssituationen ein neues Zuhause finden. Im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs wurden zwölf Planungsbüros eingeladen Entwürfe einzureichen. Im Vorfeld wurden vom KLM (Kommunales Liegenschafts-Management), der Selbstverwaltung und der Ortsentwicklung der Gemeinde Sylt konkrete Leitlinien festgelegt, die sich in den Entwürfen widerspiegeln sollen. Diese betreffen unter anderem die Architektur der Gebäude, die öffentlichen Räume, die Parkplatzsituation, die Umsetzbarkeit und die Wirtschaftlichkeit.
„Wir haben den Entwurf ausgewählt, der die Vorgaben insgesamt am besten umgesetzt hat“, so Nielsen. Gewonnen hat das Hamburger Architekturbüro „eins:eins“. „Das Quartier wird einen hohen Anteil an geförderten Wohnungen erhalten“, so Nielsen weiter. „Dazu kommt ein Teil frei finanzierbarer Wohnungen für Menschen mittleren Einkommens, die sich keine Wohnung auf Sylt kaufen können, aber auch keinen Anspruch auf eine Sozialwohnung haben“, erklärt der Vorsitzende des Wohnungsbauausschusses.
Geplant sind 142 Zwei-Zimmerwohnungen, 93 Drei-Zimmerwohnungen, 26 Vier-Zimmerwohnungen und acht Fünf-Zimmerwohnungen, die sich in Doppel-, Reihen- und Geschosswohnungshäuser gliedern. Am Bahnweg und hin zum Gewerbegebiet entstehen dreigeschossige Gebäude. An der Friesischen Straße wird die Bebauung laut Entwurf „offener und niedriger“. Eine S-förmige Straße verbindet Bahnweg und Friesische Straße. Eine Wohn- und Spielstraße komplettiert die ringförmige Anlage.
Im Quartier selbst wird es Wege geben, die eine Verbindung zwischen den Häusern schaffen. Ein Weg wird direkt zum Spielplatz an der Stadumstraße führen, ein anderer führt zu Bushaltestelle und in Richtung Schulzentrum. Die Doppel- und Reihenhäuser sowie die Erdgeschosswohnungen haben einen Garten. Die grüne Quartiersmitte muss noch entwickelt werden. Eine Idee wäre eine Begegnungsstätte mit Café.
„Wir schaffen ein Zuhause für rund 700 Sylter“, betont Gerd Nielsen. „Um ein solches Wohnquartier mit Leben zu füllen, braucht es eine Mischung von unterschiedlichen Menschen, die wir durch den Mix an Wohnungen erreichen. Und damit sich die Menschen auch begegnen können, wäre ein Anlaufpunkt notwendig, beispielsweise ein Café oder Treffpunkt.“ Im kommenden Jahr soll der Bau des Quartiers beginnen.
Der Wohnungsbauausschuss und der Ortsbeirat haben mit großer Mehrheit den Entwurf von eins:eins beschlossen. Nun muss noch die Gemeindevertretung am morgigen Donnerstag, 21. September zustimmen. Die öffentliche Sitzung im Rathaus beginnt um 19 Uhr.


Geschrieben von: Nicole Lütke / veröffentlicht am: 19.09.2023
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