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Mobilfunk auf Sylt

Es liegt nicht immer am Netz

Foto: Sylt Connected

Insel Sylt. Ob beim Telefonieren auf dem Autozug, Netflix schauen Zuhause auf dem Tablet oder der Internetrecherche am Arbeitsplatz – wer das Mobilfunknetz auf der Insel nutzt, hat immer wieder mit Funklöchern oder einer langsamen Datenverbindung zu tun. Je nach Standort und Endgerät mal mehr und mal weniger.

„Kein Netz auf der Insel ist durchgängig gut“, erklärt dazu Sebastian Meier (Foto). Als Geschäftsführer von Viking Telecom auf Sylt berät er seine Geschäftskunden regelmäßig bei der Wahl der besten Mobilfunkverträge. „Die Kunden entscheiden oft nach subjektiven Eindrücken, welches Netz für sie am besten geeignet ist und wählen dann den Anbieter, der im eigenen Zuhause oder am Arbeitsplatz die beste Verbindung für mobiles Telefonieren, Internetsurfen oder Streaming hat.“

Dabei hängt die Qualität der Datenübertragung von verschiedenen Faktoren ab, die momentan auf der Insel nicht immer harmonieren. Denn neben einem Netz, das auf dem neuesten Stand der Technik arbeitet, muss das jeweilige Endgerät die technischen Voraussetzungen erfüllen und auch der abgeschlossene Vertrag muss zu den Möglichkeiten vor Ort passen.
So wird 5G zwar von allen Anbietern zurzeit als die modernste Technik vermarktet. „In der Theorie stimmt das, allerdings ist die praktische Umsetzung auch auf Sylt momentan noch problematisch“, attestiert Meier. Im Vergleich zu den bisherigen Mobilfunk-Standards zeichnet 5G sich durch eine höhere Frequenz aus. „Das bedeutet, dass im selben Zeitraum mehr Informationen übertragen werden können als bisher. Diese Verbesserung geht allerdings auf Kosten der Reichweite.“

Was im Winter dann als Abdeckung genügen mag, kann im Sommer zu Problemen führen, wenn sich deutlich mehr Menschen auf der Insel ins Netz einloggen. Am Strand lässt sich das Problem mit kostenlosem Wi-Fi lösen, das mittlerweile an vielen Abschnitten kostenlos verfügbar ist.

Für eine lückenlose Netzabdeckung müsste eigentlich alle 50 bis 100 Meter ein Sender positioniert werden. Auch wenn die Basis-Stationen momentan von den verschiedenen Anbietern aufgerüstet werden, ist die Insel derzeit noch weit von einer so engmaschigen Abdeckung entfernt. Auch die meisten Endgeräte sind noch nicht auf 5G ausgerichtet. Zwar können sie in dem Netz der neuesten Generation surfen, nutzen dabei aber im Grunde die gleiche Übertragungsrate wie LTE. Nur Samsung und Huawei bietet aktuell Geräte mit „echtem“ 5G an.

Zudem können die abgeschlossenen Verträge nicht immer mit den aktuellen Entwicklungen mithalten. Seit dem letzten Jahr wird der 3G-Standard nach und nach abgeschaltet. Seitdem haben etwa ältere Geräte, die noch über die UMTS-Frequenz arbeiten, eine schlechtere Verbindung. Oder es werden Verträge auf Grundlage des LTE-Standards abgeschlossen, das dafür genutzte Gerät kann die Technik aber gar nicht bedienen. Damit Kunden ein möglichst leistungsstarkes Netz nutzen können, auch wenn 5G noch nicht flächendeckend vorhanden ist oder einmal ausfallen sollte, wird parallel zum Ausbau dieses Netzes auch der LTE-Standard weiterhin ausgebaut oder vorhandene Sender entsprechend umgerüstet.

Für die Insel bedeutet all dies wohl, dass es auch nach dem Ausbau von 5G bei einigen Lücken im Netz bleiben wird, denn eine ähnlich engmaschige Abdeckung wie in den Großstädten wird auf Sylt voraussichtlich nicht möglich sein.


Geschrieben von: Sylt Connected / veröffentlicht am: 03.02.2022
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