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Auftaktveranstaltung der Kampagne „Stop! Kein Raum für Rassismus“

Ein sicherer Ort für alle

Foto: Peter Marnitz Rund 20 Menschen waren jüngst bei der Auftaktveranstaltung der Kampagne „Stop! Kein Raum für Rassismus!“ in der Alten Post mit dabei.

Insel Sylt.(P.M.) Was ist eigentlich Rassismus? Verhalte ich mich selbst rassistisch? Gibt es hier auf der Insel Rassismus und wie zeigt er sich? Diese Fragen stellten sich die rund 20 interessierten Menschen, die der Einladung zur Auftaktveranstaltung der Kampagne „Stop! Kein Raum für Rassismus!“ in der Alten Post gefolgt waren. Es waren die Corona-Regeln, die die Größe der Veranstaltung begrenzten, nicht das Interesse weiterer Besucher, betonten die Veranstalter.

Durch den Abend führten die Organisatoren der Kampagne, die Gleichstellungsbeauftragte der Sylter Verwaltung, Andrea Dunker, und Ambroise Gaglo, Pädagoge an der St. Nicolai Schule und Gründer der „African Nordfriesland Community“.

In einer kleinen Einführung erläuterten beide, dass auch auf Sylt Rassismus kein Fremdwort ist und täglich erlebbar sei. Besonders für Menschen, die sich zum Beispiel sichtbar durch ihre Hautfarbe von der Mehrheitsgesellschaft unterscheiden, so schilderte es Ambroise Gaglo, werden Benachteiligungen immer wieder besonders deutlich. Er berichtete von Fällen von unberechtigten Kündigungen, bei denen Arbeitgeber bei zugewanderten Arbeitnehmern mangelnde Kenntnisse des Arbeitsrechts voraussetzten. Es sind aber auch sprachliche Gewohnheiten, die durchaus verletzend empfunden werden können. Erstaunliches erfuhren die Besucherinnen und Besucher des Abends, von denen einige auch familiäre Wurzeln in anderen Kontinenten haben, über die aktuelle Zusammensetzung der Bewohnerschaft. Die zur Zeit rund 20.000 auf der Insel gemeldeten Menschen vertreten 111 Nationalitäten. Die Mehrheit, rund 16.500 Frauen und Männer, hat deutsche Wurzeln, gefolgt von Menschen aus Polen, Kroatien und Rumänien. 34 weitere Nationalitäten sind mit jeweils 10 bis 100 Einwohnern auf der Insel präsent. Die weiteren Herkunftsnationen sind mit bis zu zehn Menschen zwischen Hörnum und List auf der Insel ansässig. Sylt ist wirklich bunt. „Wir dürfen keinen Rassismus zulassen! Wir wollen das Sylt ein sicherer Ort für alle bleibt“, betonte Bürgermeister Nikolas Häckel, auf dessen Initiative die Kampagne auch zurückgeht, in einem Video. Respekt, Akzeptanz und Toleranz sind die Schlüsselworte der Initiative, die sich auch wie ein roter Faden durch die Diskussionen des Auftaktabends zogen. Nach der Einführung ging es in Kleingruppen weiter, wo sehr intensiv über die verschiedenen Ausprägungen des Rassismus diskutiert wurde. Dabei wuchs die Erkenntnis, dass auch „gut gemeinte“ Fragen bei Menschen aus anderen Herkunftsländern durchaus verletzend wirken können. „Man sollte versuchen, sich in den Gesprächspartner hineinzuversetzen, um die Gefühle verstehen zu können“, machte Ambroise Gaglo klar, warum auch harmlose erscheinende Äußerungen ungewollt als rassistisch empfunden werden. Auch in der großen Gruppe entwickelte sich danach eine intensiv geführte Diskussion, die dafür sorgte, dass die für rund eineinhalb Stunden konzipierte Veranstaltung erst nach drei Stunden ihr Ende fand. „Es ist eine positive Erfahrung, dass sich Menschen aller Altersgruppen so intensiv mit dem Thema beschäftigen. Wir freuen uns darauf, demnächst zu weiteren Veranstaltungen einladen zu können, wenn es denn die Corona-Lage erlaubt“ zog Andrea Dunker ein positives Fazit des Auftaktes von „Stop! Kein Raum für Rassismus!“
Das Video zur Kampagne: https://gemeinde-sylt.de/stop-kein-raum-fuer-rassismus-video/


/ veröffentlicht am: 09.11.2021
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